Montag, 11. Juni 2012

First cut is the deepest - Sockenfrosch

Auch als Socke hat man es offenbar nicht leicht, viele Paare gehen getrennte Wege und während einer alle Brücken hinter sich abbricht und auf Nimmerwiedersehen verschwindet, das große Abenteuer sucht, irgendwo das ganz große Ding dreht, hängt der andere traurig und verlassen in der Wohnung rum und kommt nicht mehr unter Leute. Die geringsten Aussichten auf ein langes Leben als Paar haben einer empirischen Untersuchung zufolge schwarze Herrnsockenpaare Gr. 46. Offenbar treffen in dieser Paarkonstellation die lausigsten Lover auf die größten Abenteurer, was in fast allen Fällen früher oder später zu getrennten Wegen und zum Anwachsen der Single-Community führt. Daran ändert offenbar auch ein unbeabsichtigter Partnertausch wenig.

Wie so oft im Leben haben auch bei Sockensingles die süßen, die extrovertiert-ansehnlichen, die kuschligen, die extravaganten die Nase vorn, auch dicke haben beste Chancen. Während der Partner unbekannt verzogen bleibt, eröffnen sich ihnen nach dem First Cut und ein paar unumgänglichen Sticheleien ganz wunderbare Freuden des Single-Lebens: Nie mehr mit Füßen getreten werden, nicht mehr alleine rumhängen oder auf den Partner warten müssen, um vor die Tür zu kommen, das Leben mit anderen Augen sehen, ein neues Styling, ein bisschen Flitter - die Hoffnung für den verlassenen Partner kommt aus Asien und heißt "stray sock sewing" :)

Natürlich kommt es - und wir wollen hier nicht verschweigen, wie selten - vor, dass der verloren geglaubte andere Sockerich wieder auftaucht, wie bei uns, als es schon zu spät war und der eine bereits ein neues Leben begonnen hatte und eine neue Verbindung eingegangen war, diese hier:


Im Hause magacuki gibt es eine sehr schöne, aber leider ein wenig kaputte Tasche, in die wandern alle - im besseren Fall gewaschenen - einzelnen Socken. Von Zeit zu Zeit spielen wir "Socken-Memory", kippen die ganze Tasche aus, finden ein paar Paare und was partout immer übrigbleibt, wo wir wissen, die zweite ist weg, verloren, vermisst, gibt's vielleicht ein Sockentier. Wobei ich mich nach dem Studium  des (zum Glück gebraucht erwischten) stray sock sewing, too schon dabei ertappt habe, bei dm und anderswo zielgerichtet nach billigen günstigen, flauschigen Socken mit rosa Hacken gesucht zu haben, die ich vehement gegen meine Kinder verteidige, die die Dinger schnöde an Füße und in Schuhe zwingen wollen ;) Jetzt brauche ich nur noch Ideen für eine Armee von schwer vermittelbaren einzelnen schwarzen Herrensocken, hmmm, vielleicht kann man Darth Vader zum alpha-Sockentier machen??!! ;)))

Ich weiß ja nicht, wie eure gebrauchten Single-Socken aussehen, aber meine, also die meiner Kinder, werden irgendwie nie richtig sauber, sollen wir es Shabby-Chic nennen?

So, googelt mal schnell "stray sock sewing", alasst uns Ideen klauen recyceln und dann viel Spaß beim Socken liegen lassen, verlieren, kaufen, umbasteln! Hat man das Prinzip des Socken-Aufschneidens einmal verstanden, reichen eigentlich die Bilder. Kann man nicht nur mit Kindersocken sondern auch mit Kindersockenverlierern machen :) Und das Beste: Manchmal werden Lieblingssocken zu klein. Beim Waschen. Beim Wachsen. Ein guter Start für ein zweites Socken-Leben ...


Idee und Anleitung: Stray Sock sewing, too. (knuffige Ideen, coole Fotos, gut gezeichnete Anleitungen; Band 1 ist auch gut, einfach mal durchblättern und auf ein gebrauchtes lauern)
Material: 2 verschiedene Single-Socken (von der lila wusste ich eigentlich, dass die zweite nicht verloren ist), Füllmaterial (obligatorisches IKEA-Kissen 80x80 cm für 2,79 €), 2 Knöpfe aus Omas Knopfkiste

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