Sonntag, 28. Oktober 2012

Pack die Badehose ein ...


Hat Ihr Kind auch Schwimmen? Dann kennen Sie das ja, eine Schulkindbadehose ist keine Pampers, wenn die nass sind, sind sie eben kein bisschen trocken und auch keins der umliegenden Handtücher.

Authentics war so freundlich, mir einen Katalog zu schicken, darin ein wasserdichter Beutel und ich wusste: das kannste selber. Dann hatte ich das Projekt verdrängt, stand ja auf der to-do-Liste. Nach ein paar Tagen hatte ich auch vergessen, weshalb ich den Katalog noch aufheben wollte und flippte ihn ins Altpapier. Dafür fiel mir der Titel für diesen Blogeintrag ein, also ran an die Tüte für die Hose! 

Über eine variabel verschließbare Lunchbag denke ich ja schon länger nach, heute bin ich mit etwas Probieren zu dieser Lösung gekommen. 

innen IKEA Wachstuch, außen Wunschstoff

extragroßes Fummelchen zum Anhängen beim Trocknen

Sie ist sub: Subspektakulär, subpraktisch und subchic. Als ich fast fertig war, fiel mir ein, dass so eine normale Plastiktüte mit zip-Verschluss (wie man sie auch im Flugzeug nehmen kann) vielleicht keine Waschbären drauf hat, aber garantiert dicht ist und weggeworfen werden kann, wenn der Geruch nach Schwimmhalle zu penetrant wird. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass sie färbt. Und wenn sie verlorengeht, hält sich der Ärger in Grenzen, die kauft man eh nicht einzeln. Aber da war ich, wie gesagt, ohnehin fast fertig. Hätte ich mich daran erinnert, dass ich so einen Beutel nicht nur vier Stockwerke tiefer, also unerreichbar fern, im 7-9-13 gesehen habe, wo die Leute wissen, ich komm nur Ideen klauen, sondern auch in meiner Altpapiersammlung, was wäre die Sache leichter gewesen!

So, damit ihr gucken könnt, wie die Profis das machen: hierlang. Eine Sache ist mir allerdings doch gelungen: Ich wollte vom Klettband so wenig Häkchen freiliegend haben, wie es geht, damit sich das Klettband nicht in den Handtüchern verhakt. Wenn mein Kind seine Tüte ordentlich zumacht, sind bei mir alle Häkchen weg. Das ist bei authentics anders.

Noch ein Tip: Die Wendeöffnung bei einem Innenbeutel aus Wachstuch muss in den Oberstoff, nicht ins Wachstuch. Wachstuch ist empfindlich beim Wenden und muss auf diese Art gar nicht gewendet werden (beide Beutel rechts auf rechts ineinander stecken, Oberkante absteppen, Außenbeutel über Wachstuchbeutel wenden). Stichlänge im Wachstuch 3,5.
Für das Annähen von Klettverschlüssen nehme ich den normalen Reißverschlussfuß und arbeite mit Geradstich, Nadel in Mittelposition (also nicht Standard links) und 3,0 - 3,5 Stichbreite.
Der Schnitt ist eine sehr großzügig bemessene, überlange lunchbag nach der Anleitung von all people quilt.

Wen meine subperfekte Verschlusslösung trotzdem interessiert:
hier der Verschluss für den ersten Umschlag
der Umschlag kann jetzt maximal so breit werden, wie ein Klettteil lang ist
(das sind zwei Teile, einmal Plüsch und einmal Haken)

hier der Verschluss für das zweite Mal Umschlagen,
die Plüschteile sind überdimensioniert, die könnten deutlich kürzer sein




Samstag, 13. Oktober 2012

statt Kartoffeldruck


nettes Abfallprodukt unserer Apfelernte im Britzer Garten - aus den letzten Resten wurde Apfelmus und aus diesen dreien Stempel. Wichtig ist eine ganz plane Schnittfläche, also scharfe Messer her! Noch viel schöner sah es allerdings auf dem (Papier-)Küchentuch aus, jetzt weiß ich nicht, macht es die Struktur oder das saugfähige Material? Rumprobieren kann ich auch nicht mehr - die Äpfel sind alle :)


Als Farbe haben wir einfach den Tuschkasten genommen. Viel Farbe, wenig Wasser, den Stiel nicht vergessen und ihn dann extra auf`s Blatt drücken. Viel Spaß!

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Taschenbuch

 

Ich weiß nicht, welche Probleme Sie mit Büchern haben, da Sie diesen blog lesen, offenbar keine ganz grundlegenden. Wenn Sie sich im allgemeinen in einen bequemen Sessel verfügen, um dort ausschließlich in handsignierten Originalausgaben zu blättern, müssen Sie nicht weiterlesen, es würde Sie nur gruseln.

Mein Problem mit Büchern ist nämlich, dass ich wohl einen Sessel hätte, aber keine Zeit, mich hineinzusetzen und wenn ich es doch tue, bin ich eingeschlafen, bevor ich das Vorwort überblättern konnte. Letzte Nacht bin ich z.B. davon aufgewacht, dass mir die Lampe ins Gesicht knallte, ich halb auf meiner Brille lag, die ich zum Lesen gar nicht mehr brauche und vermutlich gerade die Stelle im Buch gefunden hatte, wo ich zuletzt war, als mich die Schlafpolizei aus dem Verkehr gezogen hat. Bett ist also auch suboptimal.

Nein, wenn ich lesen will, muss ich mir dazu eine Umgebung suchen, die mich aktiv am Einschlafen hindert. Also kommt das Buch in die Tasche. Miss Magacuki liest in der Bahn. Im Fahrstuhl. Auf der Straße. An der roten Ampel. Dann verschwindet das Buch wieder in der Tasche. Jetzt kommt mein Problem ins Spiel. Zwischen den Seiten meiner Bücher finden sich bisweilen das Portemonnaie, eine Überweisung, eine Kastanie, liebevoll von den Kindern gebasteltes und hin und wieder sogar essbares, Krümel nicht mehr zurückverfolgbaren Ursprungs, so Zeugs eben, was keinesfalls zwischen die Seiten von schlimmstenfalls geborgten Büchern gehört.

Natürlich könnte ich aufhören, unterwegs zu lesen. Aber es geht auch aufwendiger. Neulich zum Beispiel habe ich mir ein Buch gekauft, unter dessen schon beim Kauf reichlich ramponierter Schutzhülle ein blütenweißer Leineneinband zum Vorschein kam. Und ich wollte in den Urlaub. Mit dem Buch. Also erinnerte ich mich wieder der durchsichtigen Folie, für die ich auch den Teflonfuß brauchte, was ich vor einer Weile mal vergessen hatte und zauberte flug eine Schutzhülle für die Schutzhülle. Solche Folie gibts vom Meter, da wo es Vinyltischdecken gibt oder einfach Wachstuch. 

Schutzumschlag auf die Folie legen, einen Hauch länger und mindestens einen Zentimeter höher aus Folie ausschneiden, beide Enden einschlagen, festnähen, wer will, fasst hinten ein Band mit als Lesezeichen. Oder am Buch ausmessen, ist ja klar. Nur höher muss die Hülle sein, wir müssen ja noch die umgeschlagenen Enden festnähen.

(Der Stein gehört nicht dazu.) Kaum war ich fertig, fiel mir auch schon auf, dass das nur die halbe Miete ist, denn ich wollte ja auch noch verhindern, dass allerhand zwischen die Seiten gerät. Also nächste Urlaubslektüre vermessen, wieder etwas höher, aber jetzt deutlich länger als nötig zuschneiden, so dass man das Buch auf der einen Seite wie damals die Schulbücher in die Hülle einfädeln kann und die andere Seite der Hülle die offenen Buchseiten verschließt. Hier gibt es jetzt bestimmt pfiffige Ideen zum Zumachen, ich habe mich für die bewährten kam snaps entschieden. Bei mir steckt übrigens die Buchrückseite fest im Schutzumschlag, während der lange Überstand die Buchseiten von vorn nach hinten verschließt. Der Knopf sitzt hinten. Wenn ich das nicht mehr mag, kann ich den Umschlag natürlich auch umdrehen, der hat ja kein Muster, was dann Kopf stünde.
 

Bevor Sie jetzt Ihre komplette Bibliothek vermessen, nähen Sie lieber einen Umschlag Probe.  Es gibt vermutlich weniger aufwendige und umweltfreundlichere Methoden als diese. Wenn sie Ihnen dennoch gefällt, kaufen Sie möglichst wenig von der Folie, die Knicke vom Nachhausetragen gehen nämlich sehr schwer wieder raus. Vorher drücken sie sich ordentlich in die Seiten Ihres Buches ...