Montag, 18. März 2013

Einmal schnell gesund werden bitte!

Was tun, wenn die beste Freundin nicht in die Schule kommt? (Wozu dann hingehen?) Was tun, wenn einen die Eltern bei der besten Freundin abschmeißen wollen, damit sie am Sonntag Mittag ins Kino können und sich herausstellt, dass die beste Freundin mit Mittelohrentzündung und Bronchitis zu Hause rumkrächzt? Na ist doch klar, erste Hilfe leisten! Ganz fix noch vor dem Kinobesuch die eigene bewährte Zwiebelmütze und zwei Zwiebeln und etwas Mull vorbeibringen (und sich dann woanders abschmeißen lassen, immerhin kann die Mütze ja nur einer gleichzeitig benutzen, also besser nicht anstecken ...) Eine Zwiebelmütze ist eine Mütze, in deren Futter in Ohrhöhe kleine Taschen für kleinhackte Zwiebeln genäht wurden. Das macht man hier in Berlin gerade so :) Unser Kind (ihr Bett, unser Bett) roch jahrelang jeden Winter nach Zwiebeln, kaum hatte ich die Mütze genäht, hatte sich das Problem verwachsen. Das nenne ich Therapieerfolg!

Unsere nunmehr arbeitslose Mütze konnte also ohne weiteres verborgt werden. Dann wurde es Zeit, zweite Hilfe zu leisten. Wenn die beste Freundin krank ist, hat sie keinen zum Kuscheln, Kuscheln macht aber gesund, was könnte also besser helfen als ein Kuschelkissen von bester Freundin zu bester Freundin? Ein Kuschelkissen mit einer Packung Taschentücher natürlich! Gesagt, genäht: 


Das ist übrigens der Rest von der Mama-Jeans, aus der unser Einschulungskleid wurde. green line-iger geht's nun wirklich nicht mehr. In der Po-Tasche soll ein kleiner Bär wohnen, der wurde aber nicht fertig und das Kissen muss doch endlich zum Krächzkind, zum Gesundkuscheln ...

Genäht hat das Prachtstück - das Kind! Ich bin völlig von den Socken, immerhin ist sie erst sechs und hat erst vor zwei Tagen angefangen, ernsthaft an ihrer Maschine zu nähen. Die Zackenlitze am Bund hat sie angenäht, das hätte ich kaum gerader hinbekommen. Und an jeder Gürtelschlaufe musste man anhalten und neu anfangen, sollte ja nicht rübergenäht werden. Sie fädelt die Maschine ein und wechselt die Spule, als hätte sie nie was anderes gemacht.

Den Plüschstoff von der Rückseite mussten wir stückeln, da ist etwas Schwung in der Naht, aber der durfte bleiben. Zum Zusammennähen habe ich ihr das Kissen geheftet, weil das Plüschzeug doch ziemlich rutscht, wenn es nur mit Nadeln fixiert ist. Genäht hat sie auf ihrer IKEA-Maschine mit Geradstich.


Beim Abgeben des Kissens stellt sich raus: Luigi kommt morgen wieder in die Schule. Na das hat ja superschnell geholfen :)

Freitag, 15. März 2013

Gelber Gießkannenorden am Bande

Letzten Herbst, es war schon ziemlich lange Herbst, bekam die Schule meiner Kinder plötzlich irgendwoher Geld für Pflanzen. Und wie das so ist, nicht im Frühling, sondern eben jetzt, im Bewilligungszeitraum. Also wurden Pflanzen gekauft, die hoffentlich das Einsetzen in ziemlich kalte Erde nicht übelnehmen würden und auch bereit wären, den nahenden Winter auf einem Schulhof mit Schlitterbahn und Schneeballschlachten zu überstehen. Neben Buddeln und Einpflanzen stand auch Gießkannenschleppen auf dem Samstagsprogramm der engagierten Eltern, nur den Schlüssel zum Wasserhahn musste man sich als Gießkannenschlepper hart erkämpfen.

Als kleines Dankeschön (und als willkommene Abwechlung für MissMagacuki, die einen kompletten Tag lang T-Shirts und Pyjamas genäht hatte und urplötzlich davon gründlich genug hatte) gab es deshalb den

Gelben Gießkannenorden am Bande 

für den Gießwasserschlüsselhüter. Zum garantiert-wiederfinden sozusagen. Erzieher, die samstags in die Schule kommen, um Grünzeug zu pflanzen, die die Altpapierwaage nicht nur an Altpapiersammeltagen zum Kleinlaster schleppen und überhaupt ziemlich nett zu Kindern UND müden Eltern sind, selbst, wenn es nicht die eigene Klasse ist, sollen dann von mir aus auch mal streiken dürfen, wenn sie müssen.

Das superpassende gelbe Schlüsselband habe ich dem Technikmuseum abgeschwatzt und die Nähte zum Bandaufnähen aufgetrennt :)

Samstag, 9. März 2013

Reißverschluss von Lidl vs. Kam Snaps

Kleine Schwestern haben die Ehre oder das Pech, manches Kleidungsstück ihrer großen Brüder zu erben. Wenn kleine Schwestern Ferkels genug sind, jeden Tag mit einer so dreckigen Jacke aus der Schule zu kommen, dass vermutlich das Jugendamt einschreitet, brauchen ferkelige kleine Schwestern ziemlich viele Jacken. Umso ärgerlicher, wenn Lidl dann grade am Reißverschluss spart, die gehen bei uns immer gern und relativ schnell kaputt. Soll ich die Jacke weggeben? (Geht nicht, das Ferkel braucht sie.) Einen neuen RV einnähen? (Bin ich blöd, wer soll den raustrennen?) Auch die Extra-Schlitten aus dem Kurzwarenladen wollen sich nicht ohne Werkzeug am Reißer hocharbeiten. Und nun? Kam Snaps sind die Rettung. In Nullkommanix haben wir eine fesche Jacke, die man zumachen kann. Und dreckig wird sie auch. Jetzt fällt bloß noch dauernd die Kapuze ab, auch so'ne Macke, die man mit Kam Snaps reparieren KÖNNTE :)

Mittwoch, 6. März 2013

zu heiß gebadet


Wenn man im nassen Sand spielt, kriegt man dreckige Handschuhe. Wenn einem die Mütze rutscht, muss man sie hochschieben. Schiebt man weiße Mützen mit dreckigen Handschuhen hoch, kommen Mütter schon mal auf die Idee, die geheiligte Mütze kurzerhand in die Waschmaschine zu knallen. Sind die Mützen aus Merino und die Mutter im Putz- und Waschwahn, können 40°, das Vollwaschprogramm und ne volle Waschmaschine schon mal zu kleineren Verlusten an der Myboshi-Front führen :(


Das Mützchen war nach vollbrachter Tat durchaus sauber, aber eben mehr was für die Puppe oder kleinere Geschwister, die wir nicht haben. Beide Kinder in tiefer Trauer. Dabei gehörte die geschrumpfte Mütze doch nur einem von ihnen! Nein, sie wolle genau so eine wieder. Weiß und hellgrün. Gut, machen wir eben eine neue, geht ja schnell (und Wolle kaufen darf man auch, freu :*)

Außerdem passt die Mütze prima zum reparierten Hasenshirt, dessen nervös-durchlöcherte Ärmelenden ich einfach abgeschnitten habe und durch grüngestreifte Bündchen ersetzt habe, fesch, oder? (Jetzt, wo ich doch Bündchen kann ...)

Achso, auf dem Bild fehlt die Bommel, sie wollte partout nicht "oben ohne" ...