Das Karnickel No 7 musste lange auf seinen Auftritt warten, wurde sehnsüchtigst erwartet und ist Nötigung pur. Aber der Reihe nach.
Vor einer ganzen Weile habe ich für eine Freundin einen Tilda-Bären zum Trösten und Mutmachen genäht, den hier:
Den fanden meine Kinder so klasse, dass sie unbedingt auch einen wollten. Für den Sohn gab es dann den Mondstaubbären hier oder, wie er auf Ungarisch heißt, den szeplős maci (Sommersprossenbär, den Namen mag er aber nur auf Ungarisch).
Der rosa Bär bekam ganz kurzfristig eine Sondermission. So kurzfristig, dass er nicht mal eine Nase hat und hoffentlich waren die Augen schon gestickt und nicht mehr im Stecknadelstadium [duck und renn weg], das ist mir nämlich beim Mondstaubbären passiert. Der Sohn hat sich beschwert, der Bär würde pieken. Nein, keine heimliche voodoo-Puppe!, mit Stecknadeln probiere ich, wo die Augen sitzen müssen.
Die Kinder waren also im Urlaub, merkt doch kein Mensch, ich würde einfach einen neuen nähen. Gott lachte; sind natürlich 1000 Dinge dazwischen gekommen, am Ende war das Kind zurück und ich hatte keinen neuen Bären. Als das Wehklagen verebbt war, verkündete das Kind: Egal, ich will sowieso lieber einen Hasen (eigentlich ihre erklärten Lieblingstiere). Inzwischen war aber das hochwasser-projekt angelaufen und ich wollte doch 50 irgendwasse machen, bevor ich wieder "privat" arbeite. Was nun? Die Bestellungen abarbeiten, ganz klar, dann den Hasen für's Kind. Bei jedem Karnickel stand das Kind neben mir und fragte: Ist das jetzt meiner?? Sie hat Arme gestopft, beobachtet und philosophiert. ("Mama, mit dir nähen macht noch mehr Spaß als mit dir abwaschen!" *ach was!*), hat Wünsche geäußert (mit Glitzer! und diesen Stoff hier und den auch und dann noch den roten Glitzerfaden und den grünen. Und rosa Ohren mit Punkten.) Es hat ihr nichts genutzt.
Erst nachdem No 6 fertig war, konnte ich mit dem Kinderhasen anfangen und dann muss mir im Nähhalbschlaf Mammon erschienen sein, jedenfalls dachte ich mir, der Kinderhase könnte doch auch ins Projekt integriert werden! Als wir mit der Oma und dem nicht bestellten Schwesterkarnickel im Zug saßen, hab ich dem Kind seinen Hasen gegeben und meine arme Mutter scheinheilig gefragt, ob sie sich vorstellen könne, auch für den Enkelhasen vielleicht etwas ...??? Also ihn sich praktisch mit dem Papa teilen?? (und das, obwohl sie ja eigentlich schon den für ihre Schwester finanzieren musste, wo das doch meine Idee war ...) Aber gut, wollte sie tun. Beim Papa war die Sache dann etwas einfacher: Sag mal, teilst du dir den Kinderhasen vielleicht mit der Oma? Und siehe da, da kann das Kind auch einen hochwasser-Hasen haben! Kein schlechtes Gewissen und das bisschen Nötigung, mein Gott ... :)
Wegen des ungewissen Ausgangs der Spendeneintreibeaktion hat er nicht mal ein hochwasser-Schild und blieb außerdem nackig. Ist ein super Kaiser in neuen Kleidern, Krone und Schnürsenkel hat er schon mal. Das Kind muss nämlich Schleifen lernen. Und es ist selbstredend kein Kaiser, sondern eine Hasenprinzessin. Die Barthaare waren Kundenwunsch :)
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