Heute war ich ganz spontan beim roten Bären zum Geburtstag eingeladen und während man sonst bei diesen Gelegenheiten gern ohne Geschenk kommen darf, sollte ich heute eins mitbringen; wie sich später herausstellte, hatte die Teddymama Flaschendrehen für's Geschenkeverteilen geplant, da sehe ich ein, dass man Geschenke braucht.
Jede normale Mutter wäre kurz um den Weihnachtsbaum gelaufen und hätte irgendwas geeignetes aufgesammelt, nicht so Miss Magacuki. Die hatte nämlich die Spur eines schlechten Gewissens: Spatzi, Schatzi, roter Bär und Hippie-Hase haben den Trick raus, dauernd Geburtstag zu feiern, ohne älter zu werden. Zu Weihnachten sollte das Kind eine kleine Kuchenkollektion aus Filz bekommen, auf einem neckischen Tablett serviert. Wurde aber nichts, sie bekam nur das Tablett und ignorierte es wegen offenkundiger Sinnfreiheit.
Kaum höre ich, dass der Bär mich sehen will, schnappe ich mir den Filz und meine, komm, wir machen dem Bären einen Kuchen. Eigentlich dachte ich an runde Törtchen, feine Schichten aus farbigem Filz als Füllung und dickerem braunen oder gelben Filz als Teig. Oben drauf irgendwie perlige Streusel. So weit die vorweihnachtliche Theorie. Fachmännisch begutachtet mein Partyveranstalter die Rohstoffe, klatscht erfreut in die Hände und ruft entzückt Himbeerschnitten! Meine mehrstöckigen Konditorträume schrumpfen auf ihren ausdrücklichen Wunsch in eine Lage dicken braunen (Honigkuchen-)Teig mit einem Streifen rosa Fleece als Himbeercreme. Sie hat geklebt und ich durfte die von ihr ausgesuchten Perlen aufnähen. Nie hätte ich allein ihren Geschmack getroffen!
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