Morgen feiert der kleine Maulwurf Geburtstag und brauchte dazu eine Hose. Nicht irgendeine Hose, sondern so eine, wie sie der kleine Maulwurf eben hat. Mit Latz, Trägern, großen Taschen und vor allem: himmelblau. Strukturiert wie immer fange ich zwei Tage, bevor Maulwurf und Maus, Hase und Igel und wer weiß, welch andere Helden Geburtstag feiern, an zu nähen. Oder erstmal rauszusuchen und zuzuschneiden. Der kleine Maulwurf schläft indes, was vielleicht daran lag, dass ich es erst um zehn zu meiner Stoffkiste mit den blauen Stoffen geschafft habe. Zu diesem Zeitpunkt war der Stoff eindeutig himmelblau. Oder der Himmel stoffblau. Am Morgen frage ich den kleinen Maulwurf vorsichtig, ob es schlimm sei, wenn die Hose nicht so ganz himmelblau wäre. Der kleine Maulwurf gnädig: nicht so schlimm, Hauptsache nicht schwarz. Nö, schwarz ist das nicht. Einige Stunden später sieht die Sache anders aus und der kleine Maulwurf mault, so ein dunkles Blau ginge nicht. Das sei doch kein himmelblau. Na ja, aber doch auch kein schwarz! Nee, nee, nee, die Maulwurfshose, genäht bis nachts um drei, vor und nach einem normalen Arbeitstag, ist gedisst. Schluss. Aus.
Tja, da kann man dann nichts machen, der Maulwurf wird unten ohne feiern müssen. Die Hose wandert in die Anita-Kiste für Unvollendetes, dabei hatten mir die grüngeblümten Taschen so gut gefallen. Merke: gegen Abend ist himmelblau dunkler.
Mit dem untrüglichen Sinn für Prioritäten schreibe ich hier, dabei sollte ich jetzt durch 50 Kita-Kinder teilbaren Kuchen backen, dann für 6 kleine Mäuse, Maulwürfe, Hasen, Igel und Bären Partyfutter basteln, einen Maulwurfskuchen mit der Hilfe von Dr. Oetker, der da schon mal was vorbereitet hat, als Geburtstagstorte zaubern und Wackelpudding für einen Haufen Vorschulis zusammenglibbern. Und wenn ich damit fertig bin, schleunigst im Bett verschwinden, sonst ertrag ich die morgen nicht. Nennt man das Ertragssteuer??!
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