Kennen Sie diesen Stoff?

Wer demnächst auf dem Spielplatz denkt, ähm, hängt dieses Kleid nicht an meinem Küchenfenster? muss sich nicht unbedingt irren, voriges Jahr gab es bei IKEA so leckeren Stoff, bei dessen Anblick man am liebsten sofort wahlweise nach Schweden ziehen oder doch zumindest eine kleine Sommerparty schmeißen möchte. Gekauft hatte ich ihn für mein Küchenfenster, aber dann war er mir da doch zu unruhig, einen bunten Vorhang verträgt meine multifunktionale Küche nicht.

Außerdem fand ich, mein Kind müsse ein richtiges sommerliches Sommerkleid haben. Na bitte:

Da ich die neue ottobre zwar gekauft habe, aber nicht finden kann, musste ein Kleiderschnitt mit drei möglichen Rockvarianten aus der Sommer-ottobre von 2011 (Modell 18) herhalten. Das hier ist, wie man leicht sieht, die Variante mit gelegten Falten, bei mir sind sie pin-tucked, also zugenäht, damit sie erst später aufspringen. Ich habe die Falten über 7 cm ab Schnittkante mit doppeltem Obergarn in orange, einem fetten Zickzackstich (stilecht auf der IKEA-Maschine) und einem Knopflochriegel am Ende zugenäht. Blöd nur, dass man das Kleid wegen der Falten jetzt wirklich zwingend bügeln muss.

Übrigens lohnt sich bei diesem Schnitt unbedingt Nachmessen und die Maße vergleichen, das hier war nur eine 116 (eventuell hätte sogar die 110 gut gereicht) und dann in der Länge auf 122 angleichen. Der Schnitt wird wohl unser Sommer-Standardschnitt und ich variiere das Rockteil je nach Material.

Die Schultern schließe ich mit Kam Snaps in dem dunklen Blau aus der Anemonenblüte, habe aber nur einen Knopf gearbeitet, weil ich unbenutzte, sichtbare Druckknopfhälften doof finde. Die Saumnaht ist wieder eine bee-line, diesmal in weiß, so als klassisches Understatement, dafür sind die Seitennähte des Oberteils und die Rockansatznähte ganz auffällig wie die pin-tucked Falten mit doppeltem Garn und breitem Zickzaht abgesteppt. Hals- und Armausschnitte sahen ohne Steppnaht besser aus, die habe ich also wieder getrennt.

       die bee-line als Saumnaht             Foto: Anita Back