Sonntag, 24. Februar 2013

In die Betten ihr Affen!



So sehen sie aus, die affigesten Pyjamas, die wir haben :) und das ist der Stoff, der mich den Kampf mit Raglan, Jersey & Co. aufnehmen lassen hat. Meine Äffchen sind sehr glücklich damit. Die Mädchenvariante hat orange-gelbe Bündchen, die Jungsvariante braun-beige geringelte. Was nicht geklappt hat, war, die Raglans links auf rechts zu nähen, wie es die Ottobre-Anleitung wollte, weil sich meine Flatlockstiche gewehrt haben. Aber ganz bieder rechts auf rechts siehts auch gut aus.

Anleitungen: ottobre 6/2009, Modell 34-37

Miss Magacuki proudly presents ....

ICH HABE MICH GETRAUT!! An Ärmelbündchen, Halsausschnitt, Jersey und Raglanärmel! Angefangen hat es mit quietschgelbem Affenstoff, der mich im Laden angebrüllt hat, er wolle noch heute zwei Schlafanzüge werden. Jetzt. Sofort. Keine Widerrede!

Dem konnte ich mich schlecht widersetzen. Und bei diesem hier hatten es mir die Hasen angetan. Den glattorangefarbenen Jersey hatte ich vor geraumer Zeit vom Maybachufer mitgebracht.
 Zuerst dachte ich an ein Häschen auf dem Vorderteil, fand dann aber Pilze und einen fliegenden Schmetterling spannender.





Mein kleiner grüner Kaktus

wurde heute als Geburtstagsgeschenk davongetragen. Da wir keine spitzen, stechenden oder schneidenden Dinge verschenken, ohne Nadeln. Uns war so klar, dass das ein Nadelkissen ist, dass wir glatt vergessen haben, es beim Verschenken dazuzusagen und sich die Geburtstagsgesellschaft ganz nach Goetheschem Vorbild über Stunden über den Witz Wie heißt das Ding? - kak-kak-kak-tuss! oder Was ist die veredelte Form von Kaktus? - Kaktussi! bekicherte und das für den tieferen Sinn des Geschenks hielt. Erst als ich viele Stunden später einer plötzlichen Eingebung folgend zum Geburtstagskind sagte, dem Kaktus musst du die Stacheln selber machen, wenn du deine Stecknadeln reinpiekst, erhellte Verständnis das kleine Gesicht und wir waren als Geburtstagsgeschenkausdenker wieder rehabilitiert. Dazu gab es in Knöpfe gegossene Seife, andersrum natürlich! und für den nichtgeburtstaghabenden Bruder einen in Seife gegossenen Karabiner.


Wer hier schon länger liest, merkt es: Wir können jetzt Seifenschichten miteinander verbinden, hüpfhoch! Der Trick ist, die noch flüssige Seifenschicht mit Alohol zu besprühen. Hätte ich in PhysikChemie besser aufgepasst und mehr verstanden, könnte ich euch jetzt lückenlos einleuchtend erklären, warum, so sag ich einfach nur: Es geht und die Seife wird superklar. In der Form waren vormals Oliven.

Eine Superanleitung für den kleinen Kaktus habe ich auf dem Blog von Wish-Crafting gefunden. Danke! Ich hab noch andersfarbige Erde rangenäht und eine Knopfblüte. Da unser Werk aus doppelseitigem Fleece ist, konnte ich immer nur je zwei Teile mit der Maschine zusammennähen und musste die dann im letzten Schritt von Hand zusammennähen. Ging ganz gut. Statt Tontopf nehme ich einen kleinen Zinkeimer, der kann ruhig mal runterfallen. Unseren hier gab's mal bei IKEA.

Das Nähthema hatten wir nicht aus missionarischem Eifer, sondern weil das beschenkte Kind eine eigene Nähmaschine von seiner (nähwütigen hochkreativen) Mama bekommen hatte, was wir als vorbildliche Gäste schon wussten. Mein eingeladenes Kind hat die Form der Kaktussi gewählt und gestopft, ich hab genäht. Außerdem hat das Kind die Knöpfe für die Seife ausgesucht und Seife geschnippelt.

Samstag, 16. Februar 2013

Gryffindor!!


Hatte ich schon gesagt, dass ich voll dem Häkelwahn verfallen bin? Das nenne ich Marketing! Hut, äh, boshi ab, Jungs!

In den alten Zeiten, als ich noch im Rahmen meiner Möglichkeiten normal war, hab ich mich gefragt, was diese sonderbare myboshi-Wolle wohl sein mochte und konnte mir auf die sparsam illustrierte Banderole im öko-siebziger-chic keinen rechten Reim machen. Aber nun! Bin ich eingeweiht! Kenn ich mich aus! Nur dass die Farben bei der Galeria am Alex immer so uninspiriert auf mich wirkten, was vielleicht daran liegt, dass das für mich nicht retro-chic sondern einfach farbweltliche Realität meiner Kindheit war. Und wer denkt als Kind schon weiter als das ist mädchen und das zieh ich nicht an, das ist jungs. Ich spürte also keinerlei Kaufzwang und musste nicht bei den anonymen Shopoholikern um Vergebung bitten, jedenfalls nicht deshalb. Bis ich auf der Suche nach Wolle, die MEL mögen und die ihm bestenfalls männlich-herb stehen würde, mal an den Ostbahnhof gefahren bin und dunkelrot und senf entdeckt habe. Der Puls beschleunigt sich, der Zauberstab zuckt, also vielleicht war's auch nur der Häkelhaken, aber das waren die absoluten Harry-Potter-Farben, Jubel brandet auf, Gryffindor fliegt, die Menge jubelt, überall rot und senf gold, ich glaub, meine Phantasie hat eine Frischzellenkur bekommen. Natürlich muss ich das haben! Machen! Jetzt sofort! Nein, nicht doch für MEL, MEL und senf, lol, nee, für Harry doch! Harry Potter! Zum Glück hab ich seine Handynummer und konnte schnell mal klären, dass wir das so machen. Madam Malkin und Harry. Für Gryffindor!


Nachtrag: (1) MEL hat noch immer keine Mütze. (2) HP sieht sehr smart aus in seiner Gryffindor-Haus-Ausstattung und der Schal reicht auch noch für Hermine (das ist sicher praktisch unterm Tarnumhang).

manche Treppen führten nach oben, aber nur donnerstags ...
(3) Hermine möchte auch. (Die kenn ich auch, aber deren Nummer hab ich nicht, das wurde mir per Eule (no offence HermineMama! :)) mitgeteilt. (4) Das war das Projekt mit den verwirrenden halben und ganzen Stäbchen und den zweihundertixundvierzig angeschlagenen Maschen (5) Ganz unter uns geb ich zu, dass mir jade mit silber super gefallen würde, aber Madam Malkin kann ja schlecht für Slytherin Reklame laufen :-(

Freitag, 15. Februar 2013

makeshift Valentine


Jetzt weiß ich, warum Geschenke in letzter Minute viel besser sind, als solche, die von langer Hand geplant sind: Man kann sie nicht vorher weggeben! Miss.magacuki versucht gerade, ein besserer Mensch zu werden und konnte somit die Valentinsüberraschungen für MEL schon lange vor dem Termin loswerden  ;/
So war das vom Veranstalter nicht gedacht ...

Am eigentlichen Valentinstag musste also was anderes passieren, was mir aber erst in der Nacht davor so richtig klar wurde und deshalb schnell gehen musste. Ich war hundemüde. Hinter mir lag ein Tag mit Arbeiten und zwei Freunden der Kinder, die wir zum gemeinsamen Valentin-Cupcakes-Backen eingeladen hatten. Die Mädels haben die Wohnung mit Klebeband verziert und Kitzelmaschinen gebaut, die Jungs gebacken. Also ich krieg keinen solchen Eierschaum hin, das muss der Neid ihnen lassen. Leider hab ich die Kunstwerke in den viel zu heißen Ofen gesteckt und wir hatten zwei Cupcakes Totalverlust, den Rest nahmen die Gastkiddies wie verabredet mit. So ist das mit Kindern im Wechselmodell, die brauchen dann einen für Mama und einen für ihren Freund, der Babybruder da braucht keinen; je einen für Papa und Freundin und den Bruder hier, einen für sich selbst und einen für einen Überraschungsgast, der mit zum Kindabholen kam. Da hat man als Kind ganz schön zu tun. Das andere Kind brauchte nur drei, damit waren die Cupcakes alle - und wieder das Foto vergessen, was beim Aussehen der Küche noch kein Verlust gewesen muss. Die geplante zweite Sorte Cupcakes blieb auf der Strecke, da die Mädels einen Girlsday veranstalteten und sich dem Ingenieurswesen näher fühlten als schnöder Backtradition.

Aber so ganz ohne rosa Cupcakes für uns fand ich dann doch doof und hab rasch selbst noch welche gebacken, nachdem ich Zutaten und Füße aus einem Klebebandwulst befreit hatte, der es in jeden Tatort geschafft hätte. Rosa Muffins oder Cupcakes bekommt man mit rote-Grütze-Pulver, allerdings nur, wenn die Milch nicht noch auf der Arbeitsfläche steht, wenn die Muffins schon im Ofen sind. Unsere waren also nur sehr dezent rosa angehaucht.

Ja doch, weiß ich doch, dass Valentinstag was für Verliebte ist, meine Kinder hatten meine schwammige Erklärung aber so gedeutet, dass sich alle was schenken, die sich liebhaben. Kann man jemanden auch liebhaben und ihm nichts schenken? oder nichts schenken und ihn trotzdem liebhaben? - das waren Fragen, denen ich mich lasch entzog, indem hier jeder was bekam. Eine rosa Serviette mit persönlicher Widmung. Die Kids fanden es gut. Und falls Liebe wirklich durch den Magen geht, dann hab ich bei MEL nicht nur im Wortsinn ein paar Punkte gemacht.

für Quitten- und Salatsoßenschüttelfans

für Monsterfans

für Hasenfans

Dienstag, 12. Februar 2013

Fasching mal wieder


Meine Kinder sind toll, ganz aktuell, weil immer nur einer von beiden ein aufwendiges Faschingskostüm haben will. Das kleine Mädchen hatte in vollendeter Eigenregie beschlossen, seine schwarze Kuscheljacke, eine enge schwarze Hose und einen schwarzen Rock anziehen zu wollen, nur einen Schwanz an die Hose, Ohren und Schminke zu brauchen und dann Katze zu sein. Aus lufthärtendem Ton hat sie sich noch eine Maus geknetet, ihr Bruder hatte ihr eine Halskette aus IKEA-Mäusen vorgeschlagen, aber die hätten ihr leidgetan beim Auffädeln. Sie ist auch als Katze überzeugter Veggie.

Miss Magacuki: Dann muss der Schwanz doch aber an den Rock und nicht an die Hose ... 
Kind: Dann bin ich eben ein Kater. Ohne Rock.

So sei es. Im Kaufhof lag bei den Strickproben etwas schmales, flauschig-schwarzes, vielleicht ein schmaler Schal, aber ganz sicher ein perfekter Katerschwanz. Daher die Idee, den Schwanz zu stricken. Mit der großen Strickliesl. Und Fusselgarn. Ganz blöde Idee. Im zweiten Versuch wurde aus einem halben Knäuel Brazilia (Schachenmayr smc) und vier Nadeln Gr. 3,5 (Nadelspiel, 6/6/8 rechte Maschen) ein passabler, flauschiger Katzenschwanz. Für ein realistisch-unregelmäßiges Aussehen lasse man ungefähr auf halber Höhe zweimal kurz hintereinander je eine Nadel rausrutschen, versuche, alle verlorenen schwarzen Maschen im Fransendickicht bei Kunstlicht wiederzufinden und zurück auf die Nadel zu fummeln und spreche ein energisches **''§$"! Das sollte funktionieren.

Die Ohren sind eine Lage dicker schwarzer Filz und eine Lage ganz dünner lachsfarbener Bastelfilz übereinander. Mir gefiel besonders, dass sie die rosa Teile anders geschnitten sind als die schwarzen, nicht nur kleiner. Meine Maschine näht das ohne zu murren aufeinander, aber man kann auch kleben. So, Ohren mit ein paar Stichen an die Kapuze genäht, Schwanz an die Hose gehext, fertig.


Das mittlere Kind recycelte umweltgerecht den geliebten Yeti vom vorigen Jahr und verkündete, Chewbacca sein zu wollen. Dazu brauche er eine Fellhose und einen Patronengurt. Von den meisten Kindern wurde er auch erkannt. (Wobei es auch Kinder gab, die die kleine Katze für Darth Vader hielten, nur weil sie mal kurz ein Laserschwert halten sollte.) Alle, die keinen küchenfertigen Yeti zu Hause haben, finden in der Januar-burda 2013 die gesamte StarWars-Kollektion zum Nachnähen. Was eine Hose angeht, nunja, ein bisschen warm vielleicht. Ich mache lieber Stulpen mit Korsettschnürung, die durchaus noch etwas Feinjustierung vertragen hätten, wenn, ja wenn ich nicht erst in der Nacht vor dem Fasching endlich angefangen hätte. 
 
Aber grundsätzlich war die Idee gut, mit der Lochzange Löcher ins Fell zu machen und Schnüre durchzuziehen. Aus dem dicken Filz von den Katzenohren sollten die Chewbaccafüße noch unbedingt Krallen bekommen wie schon beim Yeti, wird gemacht. Das beste war jedoch unsere Actimel (und Generika)-Orgie, denn die leeren Fläschchen wurden zu einem 1a-Patronengurt. Noch besser sah der Gurt mit eigens zu diesem Zweck angeschafften und geleerten Yakult-Flaschen aus, weil die kleiner sind, aber das Zeug ist ja so teuer und dermaßen süß, dass ich es nicht orgientauglich finde. Jede Flasche wurde zweimal durchbohrt (dicker heißer Nagel [Zange!] - also zweimal rein und auf der anderen Seite raus), zwei Lederschnüre parallel durchziehen (Motorradläden verkaufen schöne lange Lederschnüre) und wenn das Kind genügend Flaschen aufgefädelt hat, kann es sich das Ding wie eine Schärpe umhängen. Dass man die Beine auf dem Bild nicht sieht, liegt daran, dass die Stulpen dauernd gerutscht sind und er sie da schon entnervt ausgezogen hatte. Sie hätten einfach enger sein sollen. Die Mütze gab's fertig von nici.

Das große Kind macht Bikini-Fasching am anderen Ende der Welt.


Ich selber hatte zunächst mal einen klassischen Bürohengst, bevor ich mich in einen fotografierenden Cowboy verwandeln konnte. Yieha.

Wunderschöne Kostüme mit Nähanleitung und eine gute Investition, wenn man kleinere Kinder hat, die noch ein paar Jahre Kostüme brauchen, ist übrigens das Buch Feen, Drachen, Könige (Bassermann)