Montag, 16. Dezember 2013

Kaminholzengel


Entdeckt hatten wir die Engel im Urlaub an der Ostsee und wollten natürlich auch einen. Gut, dass das Kind etwas Weihnachtliches als Tischschmuck für die Schule brauchte. Besten Dank an alle Kollegen, die ihren Kaminholzstapel für mich geplündert haben.

Material: Kaminholz, Styroporkugel, Modelliermasse, Blumendraht, Puppenhaar, Transparentpapier. Reinen Alkohol zum Sprühen, der Engel hat einen hässlichen Schimmelfleck wegen der Holzfechte hinterlassen ...

Dienstag, 29. Oktober 2013

über kleine Leckereien würden wir uns freuen

war auf einem Zettel zu lesen, den meine Kinder nach Hause brachten. Herbstfest hieß es, aber man könne in Halloweenverkleidung kommen und vor lauter political correctness und multikulti schon am 30. Oktober. Also gut, ich habe wunderbare Ideen im Netz gefunden und die hier nachgemacht:



Negerküsse darf ich nicht sagen, sagen meine Kinder, die NIE etwas sagen würden, was man nicht sagen darf. Spritzen gibt's in der Apotheke, man kann auch fertige Schokoschrift kaufen, heute bei Kaiser's gesehen. Wir haben die *küsse vorgekühlt und ganz traditionell Kuvertüre geschmolzen. Bevor ihr jetzt die Spritze auseinandernehmt und alles mit dem Löffel vollkleckert, lasst euch sagen, man kann die flüssige Schokolade ganz easy hochziehen. Für meine minderjährigen Feinmotoriker war das Loch allerdings zu groß (oder die Geduld mit sich selbst zu klein).

Samstag, 20. Juli 2013

Alles hat zwei Seiten - die Decke ist fertig!!

Katze b2-b3


Yipiiijehhheee, ich hab fertig!!! Sogar einen ganzen Tag (und eine ganze Nacht!!) vor dem Geburtstag meiner Mama. So, und nun wohnt die Decke bei ihr. Ich habe letztendlich alle Streifen irgendwie getroffen:

mediumchic

subchic

perfetto
Mein bester Helfer war dabei dieses Klebeband von IKEA, das man aufbügeln kann. Damit hab ich die Verbindungstreifen auf beiden Seiten fixiert und dann genäht. Ich hab das Band in der Breite halbiert, man braucht ne ganze Menge (geht am besten mit einem superscharfen Messer, wenn das Band noch zusammengelegt ist). Ist natürlich extrem unpraktisch, wenn der Künstler die Reihenfolge der Quadrate vergeigt und das erst merkt, wenn er sie schon so richtig eingearbeitet hat mit festgeklebtem und genähtem Einfassband :( 

Aber jetzt ist alles in der richtigen Reihenfolge und chic. Nur mein Kater muss sich was anderes suchen.


Als ich so richtig frustriert war wegen trennen und klebt und geht nicht und falsch getrennt und keks, meinte mein großes Kind: Mama, wenn du jetzt durchhältst, musst du das niiiie wieder in die Hand nehmen. Das ist doch mal ein Argument!

Das Einfassband, oder Binding wie der Fachmann wohl sagt, hab ich dann vor dem Nähen von der Rückseite mit stylefix fixiert - weil ich meinen Bandeinfasser nicht verstehe ;) Insgesamt hat die Decke einen Umfang von 7,80 m, das sind über 15 m Fummelnaht nur zum Einfassen rundrum. Ich muss ein Held sein!




Dienstag, 25. Juni 2013

wer sich selber nicht ehrt

Ich fahre bald weg. Wohin weiß ich nicht, das ist MELs gut gehütetes Geheimnis. MEL sagt, ich soll mir ein Buch mitnehmen, Krieg und Frieden Teil 1-4 oder so. Aha. Wenn ich was gutes lesen will, schreib ich's mir selber, soll mal irgendwer gesagt haben, ich könnte ja vorsichtshalber die süße kleine Tastatur mitnehmen, natürlich nicht in ihrer schnöden Plastiktüte, ist ja klar. Dafür gab es doch so XXL-Milkapapier. Warum es mir leichter erschienen war, aus mehreren Mini-Rittersportpapieren eine Hülle zu machen, kann ich jetzt im Nachhinein beim besten Willen nicht sagen.


Mit Probieren bekomme ich heraus, dass ich pro Seite 15 brauche, also 30 (Papiere, nicht Kilo auf den Hüften). Leider fehlen mir zwei. (Wieder Papiere.) Erstes Handicap. (Heute morgen entdecke ich fünf auf der Wäscheleine, hmpf.)

In meiner Nämaschine ist derzeit eine Zwillingsnadel. Nach 6 Jahren habe ich in der Bedienungsanleitung Zwillingsnadeln nachgeschlagen und siehe, da gibts nen Knopf, den man drücken muss und außerdem steht da, wo und wo nicht der zweite Oberfaden lang soll. Ganz überraschend werden die vorschriftsmäßig vorbereiteten Zwillingsnähte schön, sauber und stabil, anders als in der och-was-brauch-ich-ne-Anleitung-freestyle-Variante. 

In den alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, hatte ich mir optimistisch ein hypersexy langes Jersey-Schlauchkleid zugelegt und dachte, das wird schon. Für die top-secret-Reise mit MEL bin ich erwartungsfrei in das Kleid gestiegen, habe beherzt in den Spiegel gesehen und dann zur Schere gegriffen.

Als T-Shirt ist das Kleid ne Wucht. Und den Rock krieg ich auch noch hin. Mit der Zwillingsnadel. Die ich bis dahin nicht ausbauen will. Zweites Handicap.

Ich werde also meine erste wattierte Schokopapier-Patchwork-Tastaturschutzhülle auf der IKEA-Maschine meiner kleinen Tochter nähen. Selbstredend ist es schon Nacht, als ich anfange.

Der widerliche Perfektionist hält durch bis zum Ende des ersten Konserven-Tatortes, dann hat er genug. Den zweiten Teil mach ich mit mir alleine, für mich alleine. Meine Motivation schwächelt ein wenig. Ich mag keine Rittersport. Ist mir zu dick. Keine gute Haptik für meinen Geschmack. Aber schließlich will ich ja nur eine Tastatur verpacken, und zwar pronto, soll schließlich auch noch ein Rock werden. Mit der Zwillingsnadel.

Folgende Erkenntnisse werde ich parallel zu den fortschreitenden Ermittlungen des zweiten Konserven-Tatort-Teams gewinnen:
  1. Eine Tastaturhülle zu polstern mag eine wunderbare Idee sein. Ob man dazu Vlieseinlage UND tarnfarbenen Fusselstrick nehmen muss, könnte man sich genauer überlegen. Auch, ob sich die Fusseln vom Futter nicht etwa in der Tastatur absetzen.
  2. Die frei wählbare Stichlänge ist ein großes Geschenk der ehrenwerten Nähmaschinenbauergilde an die Hausfrau.
  3. Die Stichlänge nicht frei wählen zu können und dann Schokopapier, Volumenvlies und Fusselstrick durch die IKEA-Maschine jagen zu wollen, ist eine 16U (näheres dazu siehe 11. Leben Blaubär) Oder vielmehr eine 1U32M. Das sagt ja wohl alles. Das reißt auch kein Teflonfuß mehr raus.
  4. Mehr Dicke gleich weniger Breite. Das hatte sich mir bisher im richtigen Leben etwas anders dargestellt.
  5. Wenn man keine Lust hat, etwas richtig zu machen, soll man es lassen. Gut, das wusste ich eigentlich schon. Also besser: Auch wenn man etwas für sich selber macht, darf Mühegabe vorhanden sein.
  6. Reißverschlüsse kann man lernen. Der hier ist schon richtig prima.
  7. Die Tasche ist nach dem Wenden zu klein für die Tastatur. Hätte ich mehr Schokolade essen sollen? Nein, ich sag doch, da waren noch welche auf der Leine. Aber selbst wenn ich die gefunden hätte, wäre mir nicht eingefallen, noch eine Reihe mehr in der Breite zu basteln. Ist also fast entschuldigt.
  8. Ich hätte einfach ins Bett gehen sollen.



Jetzt habe ich hier eine Tastatur in Original-Plastiktüte und eine gepolsterte Rittersport-Patchwork-Krepelchen-Tasche mit Tarnfell-Futter, mit der ich nichts anfangen und die man nicht mal verhökern kann, weil die Buchfolie auf der Rückseite so blöd viele Blasen geworfen hat und der widerliche Perfektionist findet, das kann man doch nicht als magacuki rausgeben! Das sei ja schlimmer als ein Billigplagiat made in PRC. Und nu? Doch Krieg und Frieden?

Donnerstag, 13. Juni 2013

Lechts und Rinks


Der Reißverschluss sah einfach zu blöd aus, beim zweiten Versuch ging's schon besser, war aber immer noch substandard. Nun hab ich eine Anleitung von farbenmix auf youtube gefunden, mit dem Versprechen, in 15 Minuten hätt ich so ein Tüdelding mit ihr genäht. Danke, Farbenmix! Hier geht's lang, wer auch wissen will, wie man Reißverschlüsse zwischen Oberstoff und Futter fasst.

Ich stepp übrigens beide Lagen zusammen von rechts am RV knappkantig ab, nicht nur das Futter. Geht prima. Sehr hilfreich dabei der Teflonfuß.

Für die Lehrerin meines Sohnes wurde es Kuhflecken-Milka*, genäht nach der Farbenmix-RV-Anleitung. Leider ist mein räumliches Vorstellungsvermögen noch das alte, eigentlich hätte ich den Anfang des RV und das Fummelchen lieber links gehabt - jetzt ist es eine für Linkshänder.

lichtung
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht
velwechsern.
werch ein illtum! 

       Ernst Jandl

* Beim Verschenken wird sich herausstellen, dass sie gar keine Milka mag, sondern Rittersport in knallpink und mit 73 % Kakaoanteil. Wunderbar, die darf man sogar nach GLYX :)) Wieso hab ich eigentlich zu ihr gesagt, ich mach ihr eine, wolle aber nur das Papier??

Krepelchen


Morgen ist Abschlussfest, die Klassenlehrerin meines Sohnes gibt die Klasse ab. Geschenk! Na klar, ein Schokoportemonnaie. Oder Kramtasche oder whatever. Nun muss ich also wirklich ran. Üben. Ach, welche nehm ich denn bloß zum Üben?? Wenn's mit Anfängerglück gleich gut wird, wär ich fertig und hätte die Sache vom Tisch. Also ne gute. Und wenn nicht? Ist immerhin ein Reißverschluss drin, das ist jetzt nicht meine Kernkompetenz ... Also lieber keins von den super Papieren? Was denn nun?

Am Ende wird's Weiße Schokolade. (Schwerer Ausnahmefehler im Laufwerk M, wird sich zeigen.*)


Die Küken innendrin find ich ja sehr süß, schade, dass ich grad so viel über Massentierhaltung, bio oder nicht, lese. Wahrscheinlich werd ich jetzt immer an geschredderte Hähnchenküken denken. Aber das weiß mein hauseigener Krepelchen-Abnehmer nicht, der freut sich einfach, dass er das Krepelchen haben darf. Und ein Krepelchen isses. Der Reißverschluss ist schrecklich. Und das ganze Portemonnaie ist schief.

* Der Ausnahmefehler? Als ich MEL das fertige Erstlingswerk zeige, hatte ich das Papier insgesamt dann wohl doch zwei Minuten zu lange vor Augen. Irgendwie hat sich plötzlich die Schokolade materialisiert und nun gibt's eine Tafel weniger im Kühlschrank. Tja, weniger ist eben doch mehr ;))

Dienstag, 11. Juni 2013

Ketzer!

Ich erzähle MEL die Geschichte vom Schokoladenportemonnaie und das hier NIEMAND Schokopapier wegwerfen darf, das so aussieht, asl würde es zufällig rumliegen. Ich muss das jetzt ausprobieren! 

MEL (unschuldig): Guck doch mal im Internet, vielleicht findest du da ne gute Anleitung.

Spinnt der, Anleitung? Hab ich mir doch super erkären lassen! Am Ende guck ich doch nach. Und was soll ich sagen, im Internet gibt's ne absolut coole Anleitung. Die hier zum Beispiel.

Ich: Du-hu, du hattest recht, im Internet gab's ne total tolle Anleitung.
MEL: Oh, und ich hatte schon Angst, du wärst sauer, dass ich dir vorschlage, mal nachzusehen.
Sauer, ich????

Montag, 10. Juni 2013

Schnittstelle Aldi


Das hier schreibe ich, um die Finger von den vier Tafeln Schokolade zu lassen, die fein säuberlich in Frischhaltefolie verpackt in meinem Kopf und dem obersten Fach unseres Kühlschrankes herumgeistern. Ich brauche nämlich nur das Papier. Nein, auf den Hüften brauche ich im Moment nix, danke. Außerdem hat die-Schokolade-mit-dem-Papier, das ich so unbedingt brauche nix, aber auch gar nix politisch korrektes. So in Sachen GLYX.

Heute morgen bei ALDI, für den ich Zeit hatte, weil ich Urlaub habe und Kinder in die Schule bringen sollte (es ist absolut cool, Urlaub zu haben, wenn man bis in den frühen Nachmittag die Hütte, Zeit und das Leben generell für sich hat *gg*), habe ich zuerst eine geschlagene halbe Stunde über Sinn und Unsinn einer Farbsprühpistole nachgedacht - und mich erstmal für Unsinn entschieden. (Die Jacke vom Kind ist doch nicht fertig, obwohl ich jetzt die Öffnungs- und Betreuungszeiten des Knopflochautomaten am Moritzplatz kenne, ich war nämlich da. Ohne Jacke, versteht sich ;)) und mir das Kind  folglich die Küchenwand nicht streicht. Gestrichen hat. Nu isse ja weg. Also ich dachte über so ein Sprühding nach, mit dem man Wandfarbe auf vor zwei Jahren verklebte und seither nicht gestrichene Rauhfaser in einer Küche sprühen könnte, in der viel gekocht und im Winter mit Kohle geheizt wird. Wahrscheinlich hab ich die Idee schon beim Gedanken an diese Wand verworfen ...)

Also kauf ich das Ding nicht, streiche die Wand nicht und bezahle nur politisch korrekt Buttermilch & Co. Wahrend ich das tue, kommt ein technikaffiner Schmerbauch mit Headset im Ohr angefedert und bescheidet der Kassiererin jovial, sie möge sich nicht erst hinsetzen, er wolle das Tablet und die Tablettastatur und die 64 GB Speicherkarte. Stimmt, ich wollte doch auch so ein Ding zum immer-und-überall-bloggen! Es ist nämlich nicht so, dass ich nix mehr mache, ein bisschen was passiert schon, aber ich arbeite auch wieder 40 (++) Stunden und da muss man sich entscheiden: abends tot ins Bett fallen, halb tot noch was machen und dann tot ins Bett fallen oder bloggen. Ich ruf mal MEL an. 370 Euronen sind ein Fall für den Familienrat. MEL erzählt was von Finanzamt. Das ist doch absurd, ich geb 370 Euro aus, damit ich sie von der Steuer absetzen kann? Aber warte mal, die Tastatur ist schnuffig. Und könnte man die nicht mit meinem Telefon benutzen?? MEL sagt, probier das erstmal.

Der Schmerbauch hat die vorletzte ALDI-Tastatur seiner Sammlung hinzugefügt, ich krieg die aus dem Glasschrank, die muss aber erst wieder verpackt werden. Und wie ich da so stehe und auf meine Tastatur warte, kommt eine Frau zum Bezahlen und wird doch - eine Tafel Milka dafür benutzen! Nee, also so was kann Miss Magacuki nicht ruhig mit ansehen: Entschuldigung, kann ich mal Ihr Portemonnaie sehen?? War das mal ne echte??? Das muss untersucht werden! Am Packtisch erklärt sie mir, wie sie aus Milkapapier Portemonnaies macht. Cooo-hooo-hool. ICH WILL DAS AUCH! Also drehe ich auf Schokosuche die 3. Runde für heute im Aldi. Die Folienverpackungen sind jetzt nicht so, was ich als Portemonnaie will. Und richtig cool ist es auch erst, wenn man das Ding sofort als Schokolade erkennt. In Punkto Wiedererkennungswert haben die lila Alpentypen einfach mal unschlagbar die Nase vorn. So, und nun hab ich vier Tafeln Schokolade im Kühlschrank, die ich NICHT ESSE und versuche, nicht an einen blauen Elefanten zu denken :) Aber ein bisschen funktioniert es. Wenn ich den Stapel Schokopapier neben mir sehe, denke ich kurz, sag mal, bist du übergeschnappt, so viel Schokolade zu essen???!! Dabei hab ich doch gar nicht. Das ist jetzt nicht, was du denkst, Schatz! ;))


Um mich also abzulenken, probier ich, ob die Tastatur mit meinem Telefon geht. Und es klappt. Beides. Nicht zum Kühlschrank zu gehen und mit Telefon und Tastatur zu bloggen. Da fällt mir auf, so eine Tastatur muss verpackt werden, wenn man sie mitnehmen will. Da gibt es doch auch diese großen Tafeln von Milka, oder? Ich glaub, die haben exakt die passende Größe ;)))


Sonntag, 21. April 2013

Verpackungswahn


Meine Tante, klug und schön, hat Geburtstag und zur großen Party eingeladen, schnell ist klar, ein Gutschein ist das einzig vertretbare. Ich bin für Dussmann wegen Musik, Büchern, Fachliteratur zum Aussuchen, meine Mutter ist für Schönheit, also gibt's zwei, einen für Dussi, einen für Douglas. An dieser Stelle muss ich mal was loswerden: Ich finde es jedes Mal faszinierend, wie unfreundlich die Kassierer bei Dussi sind. Bei der Kohle, die man da lässt (und bei dem schlechten Gewissen, das mich spätestens seit email für dich immer plagt, so dass ich mich nach jedem böse-böse-Dussieinkauf an unserem Buchladendinosaurier an der Ecke immer nur mit eingeschaltetem Tarnschild und unterhalb der Schaufensterkante vorbeischleiche) würde ich etwas mehr Freundlichkeit durchaus vertretbar finden. Ob da Unfreundlicheit zu den Einstellungsvoraussetzungen für den Kassenbereich gehört, oder kommen da die hin, die sich in den Abteilungen nicht bewährt haben? Vielleicht verfolgen sie ja auch einen psychologischen Ansatz: Menschen, die mit dem Ergebnis mehrgliedriger Additionen konfrontiert sind, das sie im Eilverfahren zu ihrem Kontostand ins Verhältnis setzen müssen, stehen eh so weit unter Schock, dass Freundlichkeit sie nur weiter verwirren würde. Wenn das so ist, werde ich mich beim nächsten Mal für so viel Rücksichtnahme bedanken, mal sehen, wer dann mehr verwirrt ist :)


Aber egal, wenn man schon einen Gutschein verschenkt, der jetzt selbst unter Hinzuzerren des Freiheitsgedankens nicht das allerpersönlichste Geschenk ist, das einem einfallen kann, dann könnte wenigstens die Verpackung was hermachen. Meine Freundin hat mir mal einen chicen IKEA-Gutschein geschenkt (ein seeeehr persönliches und maßgeschneidertes Geschenk für mich, weiß jeder), den sie kurzerhand in einen passenden (IKEA-) Bilderrahmen gesteckt hat, um sich dann zu entschuldigen, für mehr hätten Phantasie und Zeit nicht gereicht. Ich fand's wunderbar, beides hängt bis heute an meiner Wand, weil es einfach so schön aussieht (nee, der Gutschein ist inzwischen leer). Dussi muss noch nicht mal schicke Gutscheine machen! Ich hab ja den Verdacht, da waren Kosten-Nutzen-Fetischisten am Werk, die dachten: wer bei der Auswahl immer noch einen Gutschein braucht, nimmt jeden. Und an der Kasse sind alle relevanten Entscheidungen eh gefallen. Wer würde schon die mühsam auf wie viel Etagen? zusammengetragene Beute liegen lassen, weil der Kassierer zu unfreundlich ist oder andersherum, würden Sie gleich zur nächsten Runde starten, weil der Kassierer so schnuckelig gelächelt hat beim ec-Karte durchziehen? Sehen Sie, sag ich ja, Konsumentenrente abgeschöpft, kein Mehrnutzen mehr drin.

So und wie verpacken wir nun unsere Gutscheine? Zellophan? Zwei DIN lang-Umschläge in knallrot und türkis? Zusammen, einzeln? Miss Magacuki fällt (am Vorabend der fete) ein: Ein Kissen muss her, mit Taschen. Zum Gutscheine reinstecken. Oder wollte ich erst ein Kissen für mein krank in der Bude rumliegendes Kind machen? Ich weiß es nicht mehr, dabei war das erst vorgestern ... Jedenfalls hab ich wieder eine Jeans aus dem Schrank gefischt - nicht etwa eine von den kaputten, die das Ordnungsempfinden von MEL durch Langzeit-in-der-Küche-rumliegen stören und sämtliche Kinder-zur-Ordnung-Erziehungsmaßnahmen zur reinen Schikane degradieren. Ran an die Kissen, eins für Gutscheine/Tante und eins fürs kranke Kind (das brav wieder gesund ist, bis das Kissen heute fertig war).

die Verpackung für die Verpackung gibts um Weihnachten bei IKEA
Rückseite: kurzfloriger Plüsch aus der nici home-Kollektion
Noch ein Geschichtchen? Okay, gut: Also ich sitze hier des nachts in der Küche, hab das Tante-Kissen fertig und verpackt (ist ja klar, dass das Kissen, das eine Verpackung für die Gutscheine ist, auch noch eine Verpackung braucht), ich schneide das Kinderkissen zu, in meinem Bett fiebert ein Kind, der arme soll auch ein Kissen haben, wenn Mama schon zum Geburtstag fährt und das kranke Kind zu Hause bleiben muss, so eine Hose hat ja das Zeug für zwei Kissen, ich trag nun mal keine XS. Jetzt muss man wissen, unsere Wohnung wurde irgendwann mal geteilt, beim Heizungsrohrverlegen stellt sich heraus, dass die Wand zwischen unserer Küche und der Nachbarwohung keine Wohungswand, sondern nur eine Zimmerwand ist, das erklärt zum Beispiel, weshalb wir das Telefonklingeln der Nachbarn hören und damals bei uns kein Babyphone funktioniert hat. Aus dem gleichen Grund verbietet sich der Einsatz der Overlocke nach 22 Uhr, freiwillige Selbstkontrolle, FSK 22 sozusagen. Trotz Radio und Nähmaschine höre ich den Nachbarn, also seine Freundin, scheint es, oops, denke ich, na die haben ja Spaß heute :) Nee, ich lausche auch an dieser Stelle nicht, aber die Töne, die die Dame jetzt von sich gibt, klingen komisch. Die jammert doch?? Ich mach das Radio aus, die Frau hat deutlich eine Scheißangst, sag mal, der wird doch nicht hinter unserer Pappwand seine Schnecke abmurksen???!! Soll ich die Polizei rufen? Die Frau ruft: Apuuuuu!! ("Papa!") SCHEIßE, das ist mein Sohn, der da in seinen Fieberträumen schreit und wahrscheinlich rufen die Nachbarn grad die Polizei. Unter diesen Umständen blieb das Sohn-Kissen also liegen und wurde erst heute fertig. Lange wird er sein frischbezogenes Bett-Kopfkissen angucken und dann fragen: Mama, darf ich das neue Kissen zum Schlafen haben??

Taschentücher, mp3-Player, Fernbedienung - hier passt alles rein


Mit dem langflorigen Plüsch gefällt es mir ja fast noch besser, obwohl ich mit dem sonst nicht so viel anfangen kann. Und was könnte besser trösten, als Mamas alte Jeans??

Sagte ich es schon und man sieht es ja auch, der Trick ist, die Jeans so aufzuschneiden, dass man eine vordere Tasche und eine Po-Tasche in einem Kissen verarbeiten kann. Für die Rückseite einen weichen Stoff (oder Jeans ohne Nieten, liegt sich sonst blöd drauf) nach dem Jeansstück mit viel Nahtzugabe zuschneiden (rechts auf rechts legen, ist asymetrisch) und das Innenkissen auch großzügig nach dem Jeansteil zuschneiden, damit genug Platz für das Füllkissen bleibt. Vor dem Zusammennähen von Vorder- und Rückseite ein Band unter die Gürtelschlaufen nähen und ein Etikett so anbringen, dass die Taschen noch benutzbar bleiben :) Die Naht, wo oben Hosenbund und Rückseite aufeinandertreffen, nähe ich von Hand, damit die Originalbundnaht so bleibt. Die müsste man zum Waschen dann auch trennen, oder man wäscht alles zusammen. Hab ich noch nicht probiert, das Problem ist eben, dass die Innenkissen so gern verklumpen und das hier ist schon recycelt.

Montag, 18. März 2013

Einmal schnell gesund werden bitte!

Was tun, wenn die beste Freundin nicht in die Schule kommt? (Wozu dann hingehen?) Was tun, wenn einen die Eltern bei der besten Freundin abschmeißen wollen, damit sie am Sonntag Mittag ins Kino können und sich herausstellt, dass die beste Freundin mit Mittelohrentzündung und Bronchitis zu Hause rumkrächzt? Na ist doch klar, erste Hilfe leisten! Ganz fix noch vor dem Kinobesuch die eigene bewährte Zwiebelmütze und zwei Zwiebeln und etwas Mull vorbeibringen (und sich dann woanders abschmeißen lassen, immerhin kann die Mütze ja nur einer gleichzeitig benutzen, also besser nicht anstecken ...) Eine Zwiebelmütze ist eine Mütze, in deren Futter in Ohrhöhe kleine Taschen für kleinhackte Zwiebeln genäht wurden. Das macht man hier in Berlin gerade so :) Unser Kind (ihr Bett, unser Bett) roch jahrelang jeden Winter nach Zwiebeln, kaum hatte ich die Mütze genäht, hatte sich das Problem verwachsen. Das nenne ich Therapieerfolg!

Unsere nunmehr arbeitslose Mütze konnte also ohne weiteres verborgt werden. Dann wurde es Zeit, zweite Hilfe zu leisten. Wenn die beste Freundin krank ist, hat sie keinen zum Kuscheln, Kuscheln macht aber gesund, was könnte also besser helfen als ein Kuschelkissen von bester Freundin zu bester Freundin? Ein Kuschelkissen mit einer Packung Taschentücher natürlich! Gesagt, genäht: 


Das ist übrigens der Rest von der Mama-Jeans, aus der unser Einschulungskleid wurde. green line-iger geht's nun wirklich nicht mehr. In der Po-Tasche soll ein kleiner Bär wohnen, der wurde aber nicht fertig und das Kissen muss doch endlich zum Krächzkind, zum Gesundkuscheln ...

Genäht hat das Prachtstück - das Kind! Ich bin völlig von den Socken, immerhin ist sie erst sechs und hat erst vor zwei Tagen angefangen, ernsthaft an ihrer Maschine zu nähen. Die Zackenlitze am Bund hat sie angenäht, das hätte ich kaum gerader hinbekommen. Und an jeder Gürtelschlaufe musste man anhalten und neu anfangen, sollte ja nicht rübergenäht werden. Sie fädelt die Maschine ein und wechselt die Spule, als hätte sie nie was anderes gemacht.

Den Plüschstoff von der Rückseite mussten wir stückeln, da ist etwas Schwung in der Naht, aber der durfte bleiben. Zum Zusammennähen habe ich ihr das Kissen geheftet, weil das Plüschzeug doch ziemlich rutscht, wenn es nur mit Nadeln fixiert ist. Genäht hat sie auf ihrer IKEA-Maschine mit Geradstich.


Beim Abgeben des Kissens stellt sich raus: Luigi kommt morgen wieder in die Schule. Na das hat ja superschnell geholfen :)

Freitag, 15. März 2013

Gelber Gießkannenorden am Bande

Letzten Herbst, es war schon ziemlich lange Herbst, bekam die Schule meiner Kinder plötzlich irgendwoher Geld für Pflanzen. Und wie das so ist, nicht im Frühling, sondern eben jetzt, im Bewilligungszeitraum. Also wurden Pflanzen gekauft, die hoffentlich das Einsetzen in ziemlich kalte Erde nicht übelnehmen würden und auch bereit wären, den nahenden Winter auf einem Schulhof mit Schlitterbahn und Schneeballschlachten zu überstehen. Neben Buddeln und Einpflanzen stand auch Gießkannenschleppen auf dem Samstagsprogramm der engagierten Eltern, nur den Schlüssel zum Wasserhahn musste man sich als Gießkannenschlepper hart erkämpfen.

Als kleines Dankeschön (und als willkommene Abwechlung für MissMagacuki, die einen kompletten Tag lang T-Shirts und Pyjamas genäht hatte und urplötzlich davon gründlich genug hatte) gab es deshalb den

Gelben Gießkannenorden am Bande 

für den Gießwasserschlüsselhüter. Zum garantiert-wiederfinden sozusagen. Erzieher, die samstags in die Schule kommen, um Grünzeug zu pflanzen, die die Altpapierwaage nicht nur an Altpapiersammeltagen zum Kleinlaster schleppen und überhaupt ziemlich nett zu Kindern UND müden Eltern sind, selbst, wenn es nicht die eigene Klasse ist, sollen dann von mir aus auch mal streiken dürfen, wenn sie müssen.

Das superpassende gelbe Schlüsselband habe ich dem Technikmuseum abgeschwatzt und die Nähte zum Bandaufnähen aufgetrennt :)

Samstag, 9. März 2013

Reißverschluss von Lidl vs. Kam Snaps

Kleine Schwestern haben die Ehre oder das Pech, manches Kleidungsstück ihrer großen Brüder zu erben. Wenn kleine Schwestern Ferkels genug sind, jeden Tag mit einer so dreckigen Jacke aus der Schule zu kommen, dass vermutlich das Jugendamt einschreitet, brauchen ferkelige kleine Schwestern ziemlich viele Jacken. Umso ärgerlicher, wenn Lidl dann grade am Reißverschluss spart, die gehen bei uns immer gern und relativ schnell kaputt. Soll ich die Jacke weggeben? (Geht nicht, das Ferkel braucht sie.) Einen neuen RV einnähen? (Bin ich blöd, wer soll den raustrennen?) Auch die Extra-Schlitten aus dem Kurzwarenladen wollen sich nicht ohne Werkzeug am Reißer hocharbeiten. Und nun? Kam Snaps sind die Rettung. In Nullkommanix haben wir eine fesche Jacke, die man zumachen kann. Und dreckig wird sie auch. Jetzt fällt bloß noch dauernd die Kapuze ab, auch so'ne Macke, die man mit Kam Snaps reparieren KÖNNTE :)

Mittwoch, 6. März 2013

zu heiß gebadet


Wenn man im nassen Sand spielt, kriegt man dreckige Handschuhe. Wenn einem die Mütze rutscht, muss man sie hochschieben. Schiebt man weiße Mützen mit dreckigen Handschuhen hoch, kommen Mütter schon mal auf die Idee, die geheiligte Mütze kurzerhand in die Waschmaschine zu knallen. Sind die Mützen aus Merino und die Mutter im Putz- und Waschwahn, können 40°, das Vollwaschprogramm und ne volle Waschmaschine schon mal zu kleineren Verlusten an der Myboshi-Front führen :(


Das Mützchen war nach vollbrachter Tat durchaus sauber, aber eben mehr was für die Puppe oder kleinere Geschwister, die wir nicht haben. Beide Kinder in tiefer Trauer. Dabei gehörte die geschrumpfte Mütze doch nur einem von ihnen! Nein, sie wolle genau so eine wieder. Weiß und hellgrün. Gut, machen wir eben eine neue, geht ja schnell (und Wolle kaufen darf man auch, freu :*)

Außerdem passt die Mütze prima zum reparierten Hasenshirt, dessen nervös-durchlöcherte Ärmelenden ich einfach abgeschnitten habe und durch grüngestreifte Bündchen ersetzt habe, fesch, oder? (Jetzt, wo ich doch Bündchen kann ...)

Achso, auf dem Bild fehlt die Bommel, sie wollte partout nicht "oben ohne" ...

Sonntag, 24. Februar 2013

In die Betten ihr Affen!



So sehen sie aus, die affigesten Pyjamas, die wir haben :) und das ist der Stoff, der mich den Kampf mit Raglan, Jersey & Co. aufnehmen lassen hat. Meine Äffchen sind sehr glücklich damit. Die Mädchenvariante hat orange-gelbe Bündchen, die Jungsvariante braun-beige geringelte. Was nicht geklappt hat, war, die Raglans links auf rechts zu nähen, wie es die Ottobre-Anleitung wollte, weil sich meine Flatlockstiche gewehrt haben. Aber ganz bieder rechts auf rechts siehts auch gut aus.

Anleitungen: ottobre 6/2009, Modell 34-37

Miss Magacuki proudly presents ....

ICH HABE MICH GETRAUT!! An Ärmelbündchen, Halsausschnitt, Jersey und Raglanärmel! Angefangen hat es mit quietschgelbem Affenstoff, der mich im Laden angebrüllt hat, er wolle noch heute zwei Schlafanzüge werden. Jetzt. Sofort. Keine Widerrede!

Dem konnte ich mich schlecht widersetzen. Und bei diesem hier hatten es mir die Hasen angetan. Den glattorangefarbenen Jersey hatte ich vor geraumer Zeit vom Maybachufer mitgebracht.
 Zuerst dachte ich an ein Häschen auf dem Vorderteil, fand dann aber Pilze und einen fliegenden Schmetterling spannender.





Mein kleiner grüner Kaktus

wurde heute als Geburtstagsgeschenk davongetragen. Da wir keine spitzen, stechenden oder schneidenden Dinge verschenken, ohne Nadeln. Uns war so klar, dass das ein Nadelkissen ist, dass wir glatt vergessen haben, es beim Verschenken dazuzusagen und sich die Geburtstagsgesellschaft ganz nach Goetheschem Vorbild über Stunden über den Witz Wie heißt das Ding? - kak-kak-kak-tuss! oder Was ist die veredelte Form von Kaktus? - Kaktussi! bekicherte und das für den tieferen Sinn des Geschenks hielt. Erst als ich viele Stunden später einer plötzlichen Eingebung folgend zum Geburtstagskind sagte, dem Kaktus musst du die Stacheln selber machen, wenn du deine Stecknadeln reinpiekst, erhellte Verständnis das kleine Gesicht und wir waren als Geburtstagsgeschenkausdenker wieder rehabilitiert. Dazu gab es in Knöpfe gegossene Seife, andersrum natürlich! und für den nichtgeburtstaghabenden Bruder einen in Seife gegossenen Karabiner.


Wer hier schon länger liest, merkt es: Wir können jetzt Seifenschichten miteinander verbinden, hüpfhoch! Der Trick ist, die noch flüssige Seifenschicht mit Alohol zu besprühen. Hätte ich in PhysikChemie besser aufgepasst und mehr verstanden, könnte ich euch jetzt lückenlos einleuchtend erklären, warum, so sag ich einfach nur: Es geht und die Seife wird superklar. In der Form waren vormals Oliven.

Eine Superanleitung für den kleinen Kaktus habe ich auf dem Blog von Wish-Crafting gefunden. Danke! Ich hab noch andersfarbige Erde rangenäht und eine Knopfblüte. Da unser Werk aus doppelseitigem Fleece ist, konnte ich immer nur je zwei Teile mit der Maschine zusammennähen und musste die dann im letzten Schritt von Hand zusammennähen. Ging ganz gut. Statt Tontopf nehme ich einen kleinen Zinkeimer, der kann ruhig mal runterfallen. Unseren hier gab's mal bei IKEA.

Das Nähthema hatten wir nicht aus missionarischem Eifer, sondern weil das beschenkte Kind eine eigene Nähmaschine von seiner (nähwütigen hochkreativen) Mama bekommen hatte, was wir als vorbildliche Gäste schon wussten. Mein eingeladenes Kind hat die Form der Kaktussi gewählt und gestopft, ich hab genäht. Außerdem hat das Kind die Knöpfe für die Seife ausgesucht und Seife geschnippelt.

Samstag, 16. Februar 2013

Gryffindor!!


Hatte ich schon gesagt, dass ich voll dem Häkelwahn verfallen bin? Das nenne ich Marketing! Hut, äh, boshi ab, Jungs!

In den alten Zeiten, als ich noch im Rahmen meiner Möglichkeiten normal war, hab ich mich gefragt, was diese sonderbare myboshi-Wolle wohl sein mochte und konnte mir auf die sparsam illustrierte Banderole im öko-siebziger-chic keinen rechten Reim machen. Aber nun! Bin ich eingeweiht! Kenn ich mich aus! Nur dass die Farben bei der Galeria am Alex immer so uninspiriert auf mich wirkten, was vielleicht daran liegt, dass das für mich nicht retro-chic sondern einfach farbweltliche Realität meiner Kindheit war. Und wer denkt als Kind schon weiter als das ist mädchen und das zieh ich nicht an, das ist jungs. Ich spürte also keinerlei Kaufzwang und musste nicht bei den anonymen Shopoholikern um Vergebung bitten, jedenfalls nicht deshalb. Bis ich auf der Suche nach Wolle, die MEL mögen und die ihm bestenfalls männlich-herb stehen würde, mal an den Ostbahnhof gefahren bin und dunkelrot und senf entdeckt habe. Der Puls beschleunigt sich, der Zauberstab zuckt, also vielleicht war's auch nur der Häkelhaken, aber das waren die absoluten Harry-Potter-Farben, Jubel brandet auf, Gryffindor fliegt, die Menge jubelt, überall rot und senf gold, ich glaub, meine Phantasie hat eine Frischzellenkur bekommen. Natürlich muss ich das haben! Machen! Jetzt sofort! Nein, nicht doch für MEL, MEL und senf, lol, nee, für Harry doch! Harry Potter! Zum Glück hab ich seine Handynummer und konnte schnell mal klären, dass wir das so machen. Madam Malkin und Harry. Für Gryffindor!


Nachtrag: (1) MEL hat noch immer keine Mütze. (2) HP sieht sehr smart aus in seiner Gryffindor-Haus-Ausstattung und der Schal reicht auch noch für Hermine (das ist sicher praktisch unterm Tarnumhang).

manche Treppen führten nach oben, aber nur donnerstags ...
(3) Hermine möchte auch. (Die kenn ich auch, aber deren Nummer hab ich nicht, das wurde mir per Eule (no offence HermineMama! :)) mitgeteilt. (4) Das war das Projekt mit den verwirrenden halben und ganzen Stäbchen und den zweihundertixundvierzig angeschlagenen Maschen (5) Ganz unter uns geb ich zu, dass mir jade mit silber super gefallen würde, aber Madam Malkin kann ja schlecht für Slytherin Reklame laufen :-(

Freitag, 15. Februar 2013

makeshift Valentine


Jetzt weiß ich, warum Geschenke in letzter Minute viel besser sind, als solche, die von langer Hand geplant sind: Man kann sie nicht vorher weggeben! Miss.magacuki versucht gerade, ein besserer Mensch zu werden und konnte somit die Valentinsüberraschungen für MEL schon lange vor dem Termin loswerden  ;/
So war das vom Veranstalter nicht gedacht ...

Am eigentlichen Valentinstag musste also was anderes passieren, was mir aber erst in der Nacht davor so richtig klar wurde und deshalb schnell gehen musste. Ich war hundemüde. Hinter mir lag ein Tag mit Arbeiten und zwei Freunden der Kinder, die wir zum gemeinsamen Valentin-Cupcakes-Backen eingeladen hatten. Die Mädels haben die Wohnung mit Klebeband verziert und Kitzelmaschinen gebaut, die Jungs gebacken. Also ich krieg keinen solchen Eierschaum hin, das muss der Neid ihnen lassen. Leider hab ich die Kunstwerke in den viel zu heißen Ofen gesteckt und wir hatten zwei Cupcakes Totalverlust, den Rest nahmen die Gastkiddies wie verabredet mit. So ist das mit Kindern im Wechselmodell, die brauchen dann einen für Mama und einen für ihren Freund, der Babybruder da braucht keinen; je einen für Papa und Freundin und den Bruder hier, einen für sich selbst und einen für einen Überraschungsgast, der mit zum Kindabholen kam. Da hat man als Kind ganz schön zu tun. Das andere Kind brauchte nur drei, damit waren die Cupcakes alle - und wieder das Foto vergessen, was beim Aussehen der Küche noch kein Verlust gewesen muss. Die geplante zweite Sorte Cupcakes blieb auf der Strecke, da die Mädels einen Girlsday veranstalteten und sich dem Ingenieurswesen näher fühlten als schnöder Backtradition.

Aber so ganz ohne rosa Cupcakes für uns fand ich dann doch doof und hab rasch selbst noch welche gebacken, nachdem ich Zutaten und Füße aus einem Klebebandwulst befreit hatte, der es in jeden Tatort geschafft hätte. Rosa Muffins oder Cupcakes bekommt man mit rote-Grütze-Pulver, allerdings nur, wenn die Milch nicht noch auf der Arbeitsfläche steht, wenn die Muffins schon im Ofen sind. Unsere waren also nur sehr dezent rosa angehaucht.

Ja doch, weiß ich doch, dass Valentinstag was für Verliebte ist, meine Kinder hatten meine schwammige Erklärung aber so gedeutet, dass sich alle was schenken, die sich liebhaben. Kann man jemanden auch liebhaben und ihm nichts schenken? oder nichts schenken und ihn trotzdem liebhaben? - das waren Fragen, denen ich mich lasch entzog, indem hier jeder was bekam. Eine rosa Serviette mit persönlicher Widmung. Die Kids fanden es gut. Und falls Liebe wirklich durch den Magen geht, dann hab ich bei MEL nicht nur im Wortsinn ein paar Punkte gemacht.

für Quitten- und Salatsoßenschüttelfans

für Monsterfans

für Hasenfans

Dienstag, 12. Februar 2013

Fasching mal wieder


Meine Kinder sind toll, ganz aktuell, weil immer nur einer von beiden ein aufwendiges Faschingskostüm haben will. Das kleine Mädchen hatte in vollendeter Eigenregie beschlossen, seine schwarze Kuscheljacke, eine enge schwarze Hose und einen schwarzen Rock anziehen zu wollen, nur einen Schwanz an die Hose, Ohren und Schminke zu brauchen und dann Katze zu sein. Aus lufthärtendem Ton hat sie sich noch eine Maus geknetet, ihr Bruder hatte ihr eine Halskette aus IKEA-Mäusen vorgeschlagen, aber die hätten ihr leidgetan beim Auffädeln. Sie ist auch als Katze überzeugter Veggie.

Miss Magacuki: Dann muss der Schwanz doch aber an den Rock und nicht an die Hose ... 
Kind: Dann bin ich eben ein Kater. Ohne Rock.

So sei es. Im Kaufhof lag bei den Strickproben etwas schmales, flauschig-schwarzes, vielleicht ein schmaler Schal, aber ganz sicher ein perfekter Katerschwanz. Daher die Idee, den Schwanz zu stricken. Mit der großen Strickliesl. Und Fusselgarn. Ganz blöde Idee. Im zweiten Versuch wurde aus einem halben Knäuel Brazilia (Schachenmayr smc) und vier Nadeln Gr. 3,5 (Nadelspiel, 6/6/8 rechte Maschen) ein passabler, flauschiger Katzenschwanz. Für ein realistisch-unregelmäßiges Aussehen lasse man ungefähr auf halber Höhe zweimal kurz hintereinander je eine Nadel rausrutschen, versuche, alle verlorenen schwarzen Maschen im Fransendickicht bei Kunstlicht wiederzufinden und zurück auf die Nadel zu fummeln und spreche ein energisches **''§$"! Das sollte funktionieren.

Die Ohren sind eine Lage dicker schwarzer Filz und eine Lage ganz dünner lachsfarbener Bastelfilz übereinander. Mir gefiel besonders, dass sie die rosa Teile anders geschnitten sind als die schwarzen, nicht nur kleiner. Meine Maschine näht das ohne zu murren aufeinander, aber man kann auch kleben. So, Ohren mit ein paar Stichen an die Kapuze genäht, Schwanz an die Hose gehext, fertig.


Das mittlere Kind recycelte umweltgerecht den geliebten Yeti vom vorigen Jahr und verkündete, Chewbacca sein zu wollen. Dazu brauche er eine Fellhose und einen Patronengurt. Von den meisten Kindern wurde er auch erkannt. (Wobei es auch Kinder gab, die die kleine Katze für Darth Vader hielten, nur weil sie mal kurz ein Laserschwert halten sollte.) Alle, die keinen küchenfertigen Yeti zu Hause haben, finden in der Januar-burda 2013 die gesamte StarWars-Kollektion zum Nachnähen. Was eine Hose angeht, nunja, ein bisschen warm vielleicht. Ich mache lieber Stulpen mit Korsettschnürung, die durchaus noch etwas Feinjustierung vertragen hätten, wenn, ja wenn ich nicht erst in der Nacht vor dem Fasching endlich angefangen hätte. 
 
Aber grundsätzlich war die Idee gut, mit der Lochzange Löcher ins Fell zu machen und Schnüre durchzuziehen. Aus dem dicken Filz von den Katzenohren sollten die Chewbaccafüße noch unbedingt Krallen bekommen wie schon beim Yeti, wird gemacht. Das beste war jedoch unsere Actimel (und Generika)-Orgie, denn die leeren Fläschchen wurden zu einem 1a-Patronengurt. Noch besser sah der Gurt mit eigens zu diesem Zweck angeschafften und geleerten Yakult-Flaschen aus, weil die kleiner sind, aber das Zeug ist ja so teuer und dermaßen süß, dass ich es nicht orgientauglich finde. Jede Flasche wurde zweimal durchbohrt (dicker heißer Nagel [Zange!] - also zweimal rein und auf der anderen Seite raus), zwei Lederschnüre parallel durchziehen (Motorradläden verkaufen schöne lange Lederschnüre) und wenn das Kind genügend Flaschen aufgefädelt hat, kann es sich das Ding wie eine Schärpe umhängen. Dass man die Beine auf dem Bild nicht sieht, liegt daran, dass die Stulpen dauernd gerutscht sind und er sie da schon entnervt ausgezogen hatte. Sie hätten einfach enger sein sollen. Die Mütze gab's fertig von nici.

Das große Kind macht Bikini-Fasching am anderen Ende der Welt.


Ich selber hatte zunächst mal einen klassischen Bürohengst, bevor ich mich in einen fotografierenden Cowboy verwandeln konnte. Yieha.

Wunderschöne Kostüme mit Nähanleitung und eine gute Investition, wenn man kleinere Kinder hat, die noch ein paar Jahre Kostüme brauchen, ist übrigens das Buch Feen, Drachen, Könige (Bassermann)

Samstag, 9. Februar 2013

Pssst!

Freunde sind Leute, die einen ganz genau kennen und trotzdem mögen; meine Freundin meinte auf mein geflüstertes Bekenntnis, ich würde jetzt zum Spießer, wie ich denn das zu bewerkstelligen gedenke. Ach, that's what friends are for! Jetzt geht es mir gleich besser, obwohl ich eine Tischdecke genäht habe. Eine Tischdecke, in meinem Haus! Aber ich bin total froh über diese spießige Idee von mir, denn ich habe bei der Gelegenheit eine Superanleitung gefunden, wie man Briefecken näht. Das sind diese Ecken im Saum, die im 45-Grad-Winkel aufeinandertreffen. Und nur eine der vier Ecken hatte ich in der falschen Richtung zugenäht, das ist ne echte Leistung! Ähm, na gut, erstmal alle vier, aber nach dem Trennen dann nur noch eine :)

Den Dialog zwischen MEL und mir, der der Tischdeckennäherei vorausgegangen ist, will ich euch nicht vorenthalten:

MM: Magst du eigentlich Tischdecken?
MEL: Ja, sehr.
MM: Was denn für welche?
MEL: Saubere.


Donnerstag, 7. Februar 2013

keine halben Sachen

Hmpf, also heute beim Schalhäkeln hat sich herausgestellt, dass das, wovon ich meinte, es seien dank der myboshi-Jungs endlich richtige halbe Stäbchen, doch einfache Stäbchen sind (und keine halben), ich somit also "schon immer" vorschriftskonforme einfache Stäbchen und sogar korrekte halbe Stäbchen konnte. Nur hab ich mir das nicht geglaubt oder bin in der Anleitung verrutscht, jedenfalls kann ich jetzt halbe und einfache Stäbchen und hab vielleicht ein paar Mützen nicht nach Vorgabe gemacht. Schade, dass mir das erst aufgefallen ist, als ich bei einem Maschenanschlag von 224 Maschen die erste Reihe fast durchhatte, natürlich mit dem, was ich heute Abend noch fälschlich für korrekte einfache Stäbchen gehalten habe, die irgendwas ganz anderes sind, was vielleicht noch gar nicht von der Häkelgesetzgebung erfasst worden ist. Dafür passt jetzt zufällig die Mütze aus falschen halben Stäbchen zum Schal aus richtigen einfachen Stäbchen. Alles klar?

Bevor ich mir nach vollendeter Reihe 2 des Monstermaschenschals überlege, doch noch einmal in die Stäbchen-Anleitung zu sehen, muss ich noch für Wollnachschub sorgen, jede Reihe frisst  in der aktuellen Stäbchenvariante tatsächlich geschlagene 50 g. Demnächst wird hier wieder gestrickt, glaube ich ...

Montag, 4. Februar 2013

Voll im Myboshi-Fieber

Yep,sorry, mich hat's auch, ich häkel Mützen. Also korrekter sollte ich sagen, ich trenne viele Mützen, aber es gibt auch schon eins, zwei, drei, vier, fünf fertige!
Angefangen hat alles mit einer coolen Fliegermütze von Kuschelmuschel, über die ich bei der Suche nach einer Mütze für MEL bei dawanda gestolpert bin. Ich mach hier mal ungefragt ein bisschen Werbung und zeig euch kuschelmuschels Mütze:



Neben der Fliegermütze hatte sie auch Eulen und Monster als Mütze, nur konnte ich nicht häkeln ... Die beiden Myboshi-Typen haben diese Wissenslücke nun dankenswerterweise für die halbe Republik geschlossen und mir auch gleich beigebracht, dass ich mir viele, viele Jahre unter halben Stäbchen nichtzutreffendes vorgestellt habe. Nun wissen wir das.

Mein erster Versuch sah aus wie eine komfortable Obstschale. Mein zweiter Versuch erinnerte mich an einen Rüschenschlüpper. Der dritte hatte keine Rüschen mehr, war aber etwas überdimensioniert. 

Und so langsam tastete ich mich an die endgültige Form meiner persönlichen Myboshikuschelmuschelmonstermütze heran. Nie hätte ich gedacht, dass es Dinge gibt, die ich geschlagene sechs Mal trennen und wieder anfangen werde. Das muss Liebe sein, Sohn! 

die Mütze wird auch beim Essen nicht
abgenommen, immerhin gegenseitige
Liebe :)
Die Sache mit der Obstschale habe ich dann übrigens noch mal mit Absicht gemacht und besitze nun einen gehäkelten Wollkorb :) Danke, Jungs.



der andere braucht natürlich auch eine Mütze
Und da weiß bei Schulkindern superpraktisch ist, gibts die auch noch in lila. Nur bei MEL sehen diese Mützen irgendwie suboptimal aus. Deswegen habe ich jetzt eine in freundlichem Steingrau mit kontrastierendem Anthrazit.

die Bommel war dann nur für mich

Ein myboshi-Versuch für ein frischgeborenes Baby ist in der Kippa-Phase steckengeblieben und darf nun wieder getrennt werden, sie hätte bei der Anprobe tatsächlich gepasst, aber Babyköpfe wachsen schneller als ich mich zwischen mit oder ohne Ohrenklappen entscheiden kann :)

die sollte noch weitergehen ...

Ach ja, eine Handyhülle mitten in der Nacht zu machen, passierte dann auch im Myboshi-Rausch ... Musste schnell gehen und das tat es. 

voll im Rausch ...