Montag, 10. Juni 2013

Schnittstelle Aldi


Das hier schreibe ich, um die Finger von den vier Tafeln Schokolade zu lassen, die fein säuberlich in Frischhaltefolie verpackt in meinem Kopf und dem obersten Fach unseres Kühlschrankes herumgeistern. Ich brauche nämlich nur das Papier. Nein, auf den Hüften brauche ich im Moment nix, danke. Außerdem hat die-Schokolade-mit-dem-Papier, das ich so unbedingt brauche nix, aber auch gar nix politisch korrektes. So in Sachen GLYX.

Heute morgen bei ALDI, für den ich Zeit hatte, weil ich Urlaub habe und Kinder in die Schule bringen sollte (es ist absolut cool, Urlaub zu haben, wenn man bis in den frühen Nachmittag die Hütte, Zeit und das Leben generell für sich hat *gg*), habe ich zuerst eine geschlagene halbe Stunde über Sinn und Unsinn einer Farbsprühpistole nachgedacht - und mich erstmal für Unsinn entschieden. (Die Jacke vom Kind ist doch nicht fertig, obwohl ich jetzt die Öffnungs- und Betreuungszeiten des Knopflochautomaten am Moritzplatz kenne, ich war nämlich da. Ohne Jacke, versteht sich ;)) und mir das Kind  folglich die Küchenwand nicht streicht. Gestrichen hat. Nu isse ja weg. Also ich dachte über so ein Sprühding nach, mit dem man Wandfarbe auf vor zwei Jahren verklebte und seither nicht gestrichene Rauhfaser in einer Küche sprühen könnte, in der viel gekocht und im Winter mit Kohle geheizt wird. Wahrscheinlich hab ich die Idee schon beim Gedanken an diese Wand verworfen ...)

Also kauf ich das Ding nicht, streiche die Wand nicht und bezahle nur politisch korrekt Buttermilch & Co. Wahrend ich das tue, kommt ein technikaffiner Schmerbauch mit Headset im Ohr angefedert und bescheidet der Kassiererin jovial, sie möge sich nicht erst hinsetzen, er wolle das Tablet und die Tablettastatur und die 64 GB Speicherkarte. Stimmt, ich wollte doch auch so ein Ding zum immer-und-überall-bloggen! Es ist nämlich nicht so, dass ich nix mehr mache, ein bisschen was passiert schon, aber ich arbeite auch wieder 40 (++) Stunden und da muss man sich entscheiden: abends tot ins Bett fallen, halb tot noch was machen und dann tot ins Bett fallen oder bloggen. Ich ruf mal MEL an. 370 Euronen sind ein Fall für den Familienrat. MEL erzählt was von Finanzamt. Das ist doch absurd, ich geb 370 Euro aus, damit ich sie von der Steuer absetzen kann? Aber warte mal, die Tastatur ist schnuffig. Und könnte man die nicht mit meinem Telefon benutzen?? MEL sagt, probier das erstmal.

Der Schmerbauch hat die vorletzte ALDI-Tastatur seiner Sammlung hinzugefügt, ich krieg die aus dem Glasschrank, die muss aber erst wieder verpackt werden. Und wie ich da so stehe und auf meine Tastatur warte, kommt eine Frau zum Bezahlen und wird doch - eine Tafel Milka dafür benutzen! Nee, also so was kann Miss Magacuki nicht ruhig mit ansehen: Entschuldigung, kann ich mal Ihr Portemonnaie sehen?? War das mal ne echte??? Das muss untersucht werden! Am Packtisch erklärt sie mir, wie sie aus Milkapapier Portemonnaies macht. Cooo-hooo-hool. ICH WILL DAS AUCH! Also drehe ich auf Schokosuche die 3. Runde für heute im Aldi. Die Folienverpackungen sind jetzt nicht so, was ich als Portemonnaie will. Und richtig cool ist es auch erst, wenn man das Ding sofort als Schokolade erkennt. In Punkto Wiedererkennungswert haben die lila Alpentypen einfach mal unschlagbar die Nase vorn. So, und nun hab ich vier Tafeln Schokolade im Kühlschrank, die ich NICHT ESSE und versuche, nicht an einen blauen Elefanten zu denken :) Aber ein bisschen funktioniert es. Wenn ich den Stapel Schokopapier neben mir sehe, denke ich kurz, sag mal, bist du übergeschnappt, so viel Schokolade zu essen???!! Dabei hab ich doch gar nicht. Das ist jetzt nicht, was du denkst, Schatz! ;))


Um mich also abzulenken, probier ich, ob die Tastatur mit meinem Telefon geht. Und es klappt. Beides. Nicht zum Kühlschrank zu gehen und mit Telefon und Tastatur zu bloggen. Da fällt mir auf, so eine Tastatur muss verpackt werden, wenn man sie mitnehmen will. Da gibt es doch auch diese großen Tafeln von Milka, oder? Ich glaub, die haben exakt die passende Größe ;)))


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