Samstag, 13. August 2011

Lunch bag

Für einen angeblich kreativen Menschen habe ich erstaunlich wenig Phantasie. So, was das Praktische angeht oder Anleitungen verstehen zumindest, ich muss das erstmal probieren, damit ich sehe, wie das Ding funktioniert. Eine Bekannte hat auf all people quilt diese schnuckeligen Lunchbags - oder nennt sie meinetwegen Fresstüten - entdeckt und eine in dem Apfelstoff bestellt, aus dem es schon eine grab bag gibt (wir erinnern uns: Baumwolle für bags & co. bitte nicht mit Schabrackeneinlage verstärken, das ist zu viel des Guten, H 250 (für Kragen und Manschetten) reicht vollkommen).
Ich bin noch dabei zu erforschen, was das nonfusible interfacing von der Zutatenliste ist und habe bereits eine vielversprechende Seite dazu gefunden, weil es schnell gehen sollte, aber erst mal mit H 250 experimentiert. Rehabilitiert hat mich als ausgebildete Dolmetscherin, dass auch das Wörterbuch dafür keinen Eintrag hatte ( - na ja eigentlich doch, aber erst mit Bindestrich). So was stabilisiert das Ego, aber was zum */*'##** soll ich da reinnähen? Wieso darf das Zeug nicht kleben, falls es das denn heißt? Wenn es nicht klebt, wie soll es dann den Stoff stabilisieren? Ich versteh das nicht, genauso wenig, wie die Anleitung an sich. Aber das passiert mir auch mit deutschen Anleitungen aus der burda. Da hilft nur Schritt für Schritt lesen und machen. Und Zeichnungen sind, anders als bei IKEA-Anleitungen, natürlich sehr hilfreich.

Egal, da der Apfelstoff nur noch begrenzt vorhanden ist, dachte ich, ich nähe eine Probetüte, zumal ich auch noch mit einem Futter aus zerschnittener Kühltasche (von Lidl in dem Fall, die bedruckte Lage kann man abmachen) experimentiere. Da mir die Sache mit dem nonfusible interfacing nach wie vor unklar ist, nehme ich IKEA-Stoff, der ist von alleine fester.

Beim Machen wird mir klar, dass man Innen- und Außenbeutel einzeln näht (eigentlich logisch), auch die Sache mit den Ecken für den Boden klappt, nachdem ich verstanden habe, dass die Ecke, die man wegschneidet, quadratisch sein muss. Das war sie bei mir nicht, weil ich die Tüte aus einem Stück nähe und deshalb von meinem ausgeschnittenen Quadrat (nur) die Nahtzugabe der Seitennaht abging, das macht jedes Quadrat kaputt. Vorsicht, aus einem Stück darf man nur nähen, wenn das Muster dann nicht auf Vorder- bzw. Rückseite auf dem Kopf steht.

Jetzt weiß ich, wie es geht, nun probiere ich noch eine zweifarbige Variante (mit H 250) und dann stürze ich mich auf die Äpfel. Ein bisschen überrascht bin ich, wie klein klein ist. Zum Vergleich habe ich eine 1-l-Packung Milch daneben gestellt.

 

Das lunch bag hat schon einen Besitzer :) - mein kleinstes Kind. Sie isst eh nicht viel und hat den Katzenknopf dazu ausgesucht. Bleibt zu hoffen, dass sie es nicht so macht, wie ihre Mama oder ihre Geschwister. Jeder von uns dreien hat schon mal ein Frühstück in der Tasche vergessen, ich zehn Tage (das war nur farblich interessant), die anderen beiden die kompletten Ferien, was bei etwas mehr Aufgeschlossenheit Raum für Feldforschungen zur Artenvielfalt gegeben hätte :( Aber hoffen wir mal das Beste ...

Was ich jetzt noch rauskriegen möchte, ist, wie man die Rückseite eine Idee länger machen könnte, damit das Futter nach dem "Umknicken" nicht vorblitzt.

Inzwischen gibt es weitere bags, eine mit Erdbeeren habe ich vorerst geschrottet, als ich in perfektionistem Übereifer unbedingt die fertige Bag bügeln musste und leider das (Plastik-)Futter miterwischt habe. Aber sie braucht nur ein neues Futter. Und ich eine neue Kühltasche.


Besonders lecker finde ich diese hier:


Sie ist insgesamt länger als der Originalschnitt, Sylivias Kommentar hatte ich noch nicht gelesen, doppelt umschlagen hätte sich angeboten (wohin gehört dann noch mal die Schlaufe??).

Und auch die Apfeltasche ist fertig, eine kleine zumindest. Man sieht sie neben den Erdbeeren.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Guten Abend (oder besser: Gute Nacht)

Nicht aufbügelbares Vlies (also nähbare Einlage) ist schon richtig, aber "heavyweight" deutet auf ein Volumenvlies hin. Empfehlen kann ich da nur Thermolam (Freudenberg Vlieseline 272). Das ist ein verfestigtes Vlies, das man auch Topflappen usw. verwenden kann. Es sieht ein bißchen wie sehr stabiles Moltontuch aus. Es soll ja nicht den Stoff steifer machen, sondern dem Beutel insgesamt mehr Stand und "fülligeres" Aussehen verleihen.Außerdem isoliert es ein wenig.
Aber, in Anbetracht,des zukünftigen Inhaltes der Beutel würde ich bei diesen Tiefkühleinkauftaschen als Innenleben bleiben - die sind abwaschbar und isolieren besser.
Das "Blitzen" des Futters würde ich eventuell vermeiden , indem ich den ganzen Beutel länger mahe und dann das ganze zweimal umschlage(Dann wäre der Beutel auch wirklich zu). Oder ich schneide die Rüchseite an der oberen Kante etwas "gebogen" zu. Oder die Kante mit Schrägband verstürzen!Damit bliebe auch das lästige Wenden erspart!

Mehr fällt mir dazu leider auch nicht ein.
Und ein Mittel gegen das "intelligente Leben" ,dass sich nach ein paar Tagen darin entwickelt habe ich auch noch nicht entdeckt.... Seufz....
Jedenfalls haben Sie mich auf eine tolle Idee gebracht . Ich muß mir auch mal so ein Ding basteln. Es ist soviel stilvoller als Plastiktüten... nachdem ich meine Frühstückdose für mein Sockenstrickzeug mißbraucht habe,aber seitdem gehen mir die guten Holzstricknadel in der Arbeitstasche nicht mehr kaputt.

Nunja, ich wünsche weiterhin :Frohes Schaffen!

Viele Grüße Silvia

magacuki hat gesagt…

achsoooo, Volumenvlies, na das erklärt einiges :))

Gerade habe ich eine mit Himbeeren gemacht, hmmm lecker, sagt mein Kind, aber meine Gurken und die Petersilie sind verschwunden, das wäre doch auch mal ein Frühstückchen wert, oder? :)

Danke für's Mitdenken, der Pubi hat Socken bestellt, aber ist ja zum Glück eh kein Sommer, da kann man auch im August anfangen, Socken zu stricken ...

Herzbeste Grüße!

Anonym hat gesagt…

Die Schlaufe würde auf die Rückseite gehören und zwar ca. 2mal die Umschagbreite nach unten (Richtung Beutelboden)versetzt.
Nachdem ich heute - gedanklich - immer noch mit dem Thema "Lunchbag" beschäftigt war: Wie wäre es, wenn man den Außenbeutel einfach um einiges länger zuschneidet und dann nach innen umklappt (mit Einschlag und Umschlag) und feststeppt.

Sorry, aber bin viel zu müde um das besser erklären zu können.
Aber nichts destotrotz die Beutel sind klasse. Spätestens übermorgen fange ich auch an.


Gute Nacht Silvia

PS. Pubi ist ein kluges Kind! Wer im August Socken bestellt oder strickt, hat im Winter warme Füße.
Besser noch - bringen Sie dem Kind das Socken-stricken bei. Mein Großvater pflegte zu sagen:
Wenn Dich böse Buben locken - bleib´zuhaus´und stricke Socken!

magacuki hat gesagt…

:))) ich richt's aus ...

Den Umschlag habe ich, glaube ich verstanden.

Die Knopflasche - wie macht man die optisch akzeptabel fest, wenn die so mitten auf dem Stoff anfängt??

LG, frohes Schaffen! Die Socken sind natürlich noch keine Reihe gewachsen, dafür gibt es zwei monsterige lunch bags für meine beiden größeren Monster :)

Anonym hat gesagt…

Letztens habe ich in einem tollen Blog gesehen, wie die äußerst begabte Blogbesitzerin einen Schlüsselkarabinerhaken in einer japanischen Knotentasche befestigt hat.Das wäre die elegantste Lösung.(Aber bitte darauf achten, dass die Richtung stimmt....)
Ansonsten: Die Schlaufe auflegen,die offenen Enden knapp feststeppen und zurückschneiden. Dann die Schlaufe in die andere Richtung, also über die Naht legen und wieder feststeppen. Die offenen Kanten sind dann verdeckt.
(Auch hier wieder die Richtung beachten!)
Ich hoffe, ich konnte das jetzt in aller Kürze richtig erklären, sonst hilft nur noch "Zettel und Bleistift".
Aber ich habe keine Bedenken, dass sie das schaffen.

Viele Grüße Silvia

magacuki hat gesagt…

Solche Sachen lesen Sie?? :))

Und ja, hab ich verstanden, Sie erklären gut so auf die Schnelle :)

Bis bald!
Liebe Grüße zurück