Montag, 27. Juni 2011

Frau Puppendoktor Pille

Der Spatzi,  liebste Puppe meiner kleinen Tochter, wird bald 18,  hat schon der großen Schwester gehört und mal kurz dem Bruder, darf überall mit, muss überall mit, wurde schon mal im Kita-Sandkasten vergraben und nur mit Hilfe eines Ärchäologenteams wiedergefunden und hatte mehrere durchgescheuerte Stellen im Körper. Richtige Löcher. Und dreckig war der arme!
Vom Waschmaschinenkarusselfahren wurden die durchgewetzten Stellen nur noch schlimmer. Ich wollte ihn schon einschicken, hatte aber Angst, ich bekomme ihn nicht wieder.

Da der Kopf ohnehin fast abfiel, weil er so durchgescheurt war, habe ich mit freundlicher Genehmigung der Puppenmami das Puppenkind auseinander genommen. Die Füllung muss weg, der eingerieselte Sand auch. Ich löse den Körper erst von Armen und Beinen, dann trenne ich ihn komplett auf, bis alle Schnitteile vor mir liegen, mache daraus einen Papierschnitt und danach einen neuen Körper. Diemal gleich in beige statt weiß. Mit Hilfe einer dünnen, sehr kurzen Nadel und einer Feinmechanikerzange wird der neue Körper durch die alten Löcher an Armen und Beinen wieder angenäht. Mit der Zange geht das Manöver viel leichter als ich dachte, trotzdem reißt der Faden und bricht die Nadel.

 Wenn das Kind wach ist, wird sie alleine die Puppe wieder füllen (IKEA-Kissen, wie immer), dann fummle ich noch die Schnur durch die Halsöffnung und den Kopf da hinein und schon kann das Puppenkinfd wieder geliebt werden.


2 Nachträge: Die Näherei ging so glatt, da musste noch ein Haken kommen. Kam auch. Spatzi ist jetzt zu gut gefüllt. Der Körper war irgendwie größer als vorher. Und die Farbe hätte gerne noch einen Tick dunkler sein dürfen :)

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