Mittwoch, 8. Februar 2012

Chips jetzt links

Stimmt, der Blog ist langweilig geworden. Ich näh auch nicht. Flaute. Nicht bei den Ideen, davon wachsen mir immer noch 10 neue am Tag. Vielleicht liegt es daran, dass es in der Nähecke so popokalt ist. Wir haben dort über die Breite der Wand ein Fenster, das nur Licht reinlässt, das immerhin, aber die Kälte hält es nicht ab. Es ist einfach zu klein für das Loch, in das es eingesetzt wurde. Findet die Bauaufsicht. Findet die Hausverwaltung nicht. Darunter ein Fensterspind, das damals ein sehr praktischer Kühlschrankersatz war, heute aber nervt, weil die Außenwand nass und nur einen Stein dick ist, eine Belüftungsöffnung nach außen hat und die Kühlung weiterhin super funktioniert. Noch dazu sind die Türen inzwischen verwittert. Letzten Winter, ach lassen wir das.

Diesen Winter konnte ich eine Woche lang nicht laufen, mein (Näh-) Gasfuß hatte sozusagen den Schleifpunkt mit der Kupplung verloren, mit einem steifen Knie näht es sich eher schlechter. Und nun ist der Durchgang zur Nähecke zugekrautet.

Außerdem brauchte MEL ganz dringend eine radikale Ernährungsumstellung, was das große Kind mit einem lakonischen "ach, die Chips stehen jetzt links vom Computer?" kommentierte und was mich zwei Tage sehr erheitert hat. Also bleibt die Küche zwar kalt (wegen des Fensters), aber ich koche trotzdem und das sieht dann irgendwann zwischendurch so aus:


Hierdraus wurden übrigens eine Petersiliensuppe nach chili és vanília Autorin Zsófi Mautner, Spitzkohl mit Entenbrust von hier und Rosenkohl zu einer Putenkeule, die hier in noch keinem präsentablen Zustand war. Vielleicht komme ich auch nicht zum Nähen, weil ich so viel abwaschen muss ;)) Ich verhelfe so gern all meinen lieben Schüsselchen zu einer Nebenrolle ...

Natürlich profitiert auch die Muse ein ganz klein wenig von der Umstellung, aus meiner Nähtisch-Potatoe wird hier gerade ein ganz sportliches Exemplar:



Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, wirklich klauen tut er vielleicht einmal in fünf Jahren, vorsichtig die Pfote auf die Arbeitsfläche legen macht er dagegen schon, damit auch der letzte Dosenöffner versteht, Frischfleisch ist besser. Für dieses Bild mussten wir eine Weile trainieren, deshalb klebt das Stück Fleisch da so vorne; das Umgreifen nach der Kamera hat ihn immer glauben lassen, ich geb ihm am Ende doch nichts. Er sitzt sonst unten und begnügt sich damit, mich je nach Sitz-Dauer irgendwas zwischen treu, ausgehungert und vorwurfsvoll anzugucken und zu warten, bis die Schwerkraft liefert. Wichtig dabei ist, den Blickkontakt nicht abreißen zu lassen und wenn ich hingucke, den Blick gekonnt auf die Arbeitsfläche zu bannen :)

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