Mittwoch, 30. November 2011

zickig

Ich bin Oxfam-Fan, ich bin ihnen zum ersten Mal in London begegnet, wir machen Überflüssiges flüssig gefällt mir und Oxfam ist, so weit ich weiß, die Organisation, die am besten mit den ihr anvertrauten Geldern umgeht, also wo am meisten in den Hilfsprojekten ankommt. Kürzlich bin ich ganz zufällig über eine Geschenkidee für Hochzeiten gestolpert, die mir echt gut gefällt: In dem Oxfam-Flyer hieß es, wenn das 3. Kaffeeservice auch nicht glücklicher mache, könne man doch auch ein Ziegenpärchen schenken. Das Menschenpärchen bekommt einen launigen Kühlschrankmagneten und irgendwo in Somalia bekommt eine Familie ein Ziegenpärchen, das ihre Existenz sichert.

Wir haben meinen Eltern so ein Ziegenpaar zum Hochzeitstag geschenkt, auch auf die Gefahr hin, sie denken, wir spielen auf das Meckern an. Aber sie haben sich echt gefreut, meine Mutter hat mich nach ein paar Tagen angerufen und erzählte, wie sehr sie sich noch immer freut und wie cool sie die Idee findet.

Eine Woche später hat meine Tante Geburtstag und diesmal mussten wir nicht lange überlegen, was wir ihr schenken: Keinen Gutschein für irgendwas, sondern ein Zicklein, denn sie ist gerade Uroma geworden. Tja und dann hab ich einfach noch eine Ziege dazu genäht.


Eigentlich sollten die Hinterhufe nicht anders aussehen, aber wenn dem Schneidermeisterlein nicht klar ist, dass man für vier Hufe acht und nicht nur vier Teile zuschneiden muss, ist es etwas schwierig. Ich habe wirklich sehr lange nach den Hufteilen für die Hinterbeine gesucht und mich geärgert, dass ich innerhalb kürzester Zeit vergesse, wo ich meinen Kram ablege, bis mein Unterbewusstsein doch endlich zur Anhörung zugelassen wurde und sanft daran erinnern durfte, dass ich insgesamt nur vier Teile aus dem Stückchen Stoff geschnitten habe, für das ich irgendwann mal meine letzte Barschaft in Prenzlberg hingeblättert habe (wie viel cm Stoff bekomme ich denn für 2,31 €? - aber ich fand den Stoff so unwiderstehlich, dass ich wenigstens ein kleines Stück haben wollte. Nu sind's Hufe und Hörner, wer hätte das damals gedacht ...

Die Anleitung ist aus Meine Kuschelfreunde und wieder bin ich mit dem Bauchteil nicht recht glücklich, außerdem sitzen die Ohrenschnitte an einer merkwürdigen Stelle. Demnächst schneide ich keine Löcher mehr in den Stoff, wenn ich nach Anleitungen von Herzenstreu nähe, sondern wende, stopfe und halte dann die Ohren (von rechts) an. Erst dann wird geschnitten. Auch hat sich mir nicht erschlossen, wie sie sich das mit den Hinterbeinen gedacht hat, ach doch, JETZT fällt es mir ein, sie näht die Beine links auf rechts sichtbar an, na gut, dann kann es doch funktionieren. Achso, die Tante war auch begeistert und MEL hat erklärt, ich könne ihm zu Weihnachten nach dem gleichen (Oxfam-) Prinzip ein Huhn schenken. Na mal sehen. Socken? Krawatte? Huhn? Die Zeit vor Weihnachten ist echt hart ;))

Natürlich gibt's auch andere neckische Geschenke, die anderen helfen und denen nicht die Bude vollstellen, die schon alles haben, guckt mal hier.

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