Mittwoch, 30. November 2011

Adventskalender

Als meine große Tochter drei war, bekam sie ihren ersten selbstgemachten Adventkalender, wir waren in Ungarn und wollten vor Weihnachten noch nach Hause, er durfte also nicht zu groß werden und musste sich gut transportieren lassen. Meine Freundin hatte mir gerade gezeigt, wie man Streichholzschachteln mit Papier kaschiert, z.B. dass man dafür einen Pinsel oder Papier und Holzleim nimmt. Also frisch ans Werk, das kam dabei heraus, die Knöpfe anzunähen, war ziemlich fummlig.


Sie hat ihn heute noch, auch wenn ihm im Laufe der Zeit zwei Fächer und ein paar Knöpfe abhanden gekommen sind. Ihrer Meinung nach ist das der wahre Kalender. Und das obwohl sie seither in jedem Jahr einen selbstgemachten Kalender hatte, bis auf das Jahr, in dem sie unseren jetztigen Familienkalender bekam. Aber selbst den hatte ich mit Kreolen und Ohrenschützern aufgepeppt. MEL ist damals mit den Öffentlichen (!) bis nach Eiche zu nanunana gefahren, weil es nur noch dort ein letztes Mädchen gab.

Solange wir zu dritt waren, haben immer zwei von uns einen Kalender für den dritten gemacht: MEL und ich für's Kind, Kind und MEL für mich, Kind und ich für MEL.Wir haben mit einem Wasserball und Gipsbinden einen Planeten gebaut, in dessen Innerem die Geschenke waren, in einem Jahr bekam ich von den beiden ein ganzes Hogwarts aus Fimo, den Dobby habe ich immer noch; einmal den Stall zu Bethlehem aus Fimo, in jedem Jahr bricht einem bedauernwerten Geschöpf noch ein Ohr o.ä. ab, aber ich mag die wirklich sehr. Für das Kind gab es schon einen Zoo oder zwei Hochhäuser nach einem Buch, das sie in der Zeit sehr gern mochte und aus dem wir die Zeichnungen kopiert und verwendet haben. Als sie Filmfreak war, bekam sie einen Kalender auf einem Filmplakat.

Inzwischen sind wir so viele, das jeder (mindestens) einen eigenen hat und es außerdem noch einen Familienkalender gibt. Für letzteren haben wir im vergangenen Jahr die playmo-Krippe und die drei heiligen Könige gekauft, jeden Tag nimmt einer von uns eine Figur raus und nach und nach baut sich die ganze Bethlehem-Szene auf.

Den einzig wirklich selbstgemachten Kalender bekam MEL, wo im Internet ich die Anregung dazu gesehen habe, habe ich leider vergessen.


Bei Edelhoff habe ich den Rahmen gefunden, ein einfacher quadratischer Holzrahmen (ca. 32 x 32 cm) ohne Glas mit einer Rückseite aus Sperrholz.
Dann bin ich mit einem Haufen hoffentlich längst vergessener oder sehr witziger Bilder zum Fotoautomaten marschiert und habe viele Kollagen zu je sechs Bildern gebaut. Eigentlich haben mir später ein paar Bilder gefehlt, die noch kleiner waren, aber das ist nicht schlimm. Also vielleicht zwei Kollagen davon mit sieben Bildern machen.

Wieder zu Hause habe ich die Bilder zunächst ausgeschnitten und rumprobiert, welche ich nehmen will und wie sie in den Rahmen passen. Für mich war es eine gute Idee, alle Bilder auszuschneiden und alle gleich großen auf einen Haufen zu legen, das heißt dann aber, dass man später jedes Bild einzeln zuerst auf Pappe (z.B. aus einem alten Stiefelkarton) und dann auf Geschenkpapier kleben muss. Ungünstig sind Bilder, bei denen jemand den Kopf oben in der Mitte hat, denn dorthin wird die Öse zum Aufhängen geschlagen, da ist dann schnell der Kopf weg. Außerdem habe ich ein Foto gemacht, als alle Bilder an Ort und Stelle lagen, damit ich später die gleiche Anordnung wieder hinbekomme, wenn die Bilder aufgeklebt sind.

Jetzt nur noch vorsichtig winzige Nägel einschlagen und schon kann man die Bilder anhängen. ich habe darauf verzichtet, sie durchzunummerieren, MEL sucht sich jeden Morgen selbst aus, welches er umdreht. Das heißt, er delegiert die Entscheidung auch hin und wieder an die Kinder. Da MEL weit weg von zu Hause ist, habe ich darauf geachtet, dass es genügend Bilder seiner "fernen" Verwandten gibt. Nach Weihnachten fährt er zu ihnen, so ist der Kalender doppelt bedeutsam für ihn.


Das in der Mitte ist unser Familienkalender mit den Krippenfiguren und auf den Kalender ganz links bin ich besonders stolz, weil er so schön und so simpel ist. Bei nanunana gab es diese 24 Buttons und ich habe spontan beschlossen, das wird mein Kalender, jeden Tag werde ich den entsprechenden Button tragen. Als Kalender musste ich nur noch einen IKEA Bilderrahmen nehmen, die Pappe von nanunana ein wenig zurechtschneiden, die Buttons vor das Glas legen und schon kann ich mir jeden Tag meinen Button von der Wand pflücken. Cool, oder? MEL hat es sich dennoch nicht nehmen lassen, mir noch ein ganzes kleines Weihnachtsdorf mit 23 Häuschen, einer Kirche, Baum, Weihnachtsmann und Schlitten hinzustellen :)

Für die Primadonna, die wohl einen selbstgebastelten aber keinen Kalender mit Schokolade will, bin ich ebenfalls bei Edelhoff fündig geworden. Dort gab es einen großen weißen Stern mit 24 kleinen Sternen drin. Ich hab leider vergessen, ein Foto zu machen, bevor die Schleife drum war. Der Primadonna haben meine Buttons auch so gut gefallen, so dass ich rasch noch einen Satz gekauft habe und jeden kleinen Stern mit einem Button und einer kleinen Schleife zugebunden habe, um die schönen Sterne nicht zu beschädigen. Wenn ein Geschenk nicht in den Stern gepasst hat, gab es einen Zettel, auf dem steht: Guck mal hinter dem Bonbonglas in der Küche oder so.

 

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