Sonntag, 29. April 2012

Das Runde muss in das Eckige - ein Jungshut

Ich singe schon den ganzen Tag Pärchenallergie von Annett Louisan, was das über mich aussagt, lassen wir jetzt beiseite; ich gucke kopfschüttelnd meine allergischen Kinder an, von denen das eine gerade zum 190. Mal niest und denke darüber nach, ob und wenn ja welche Allergie ich denn so zu bieten habe, tja und seitdem singe ich das eben :)

Auf die Frage, ob dieses "Gesundheit!" vielleicht für den Rest des Tages gelten könne - 190 Mal niesen ist anstrengend, aber 190 Mal Gesundheit! sagen auch irgendwie - sagt sie nein, sie müsse schließlich auch jedesmal niesen. :) Ich liebe ihren Humor.

Nüsse sind böse und Äpfel, auch Schoten, also mange-tout, habe ich alles gelernt, weiterhin Birken und Blühzeugs und nun hat es also den nächsten erwischt - mit Sonne. Ist es zu glauben??! Vielleicht ist es auch nur irgendein hinterhältiger Schulhofstrauch, der das Kind an den Ohren zieht, wenn es den Fußball mühsam wieder hervorpult, jedenfalls treffe ich den Sohn mit dicken, blasigen Ohren unter dem Basecap an. Und nun? Wir brauchen was sommersonnentaugliches über den Ohren. Diese rundum-Krempenhüte sind eher weniger vorteilhaft für ihn, mehr so gar nicht. Den Strohhut für 9 Euro abzüglich 20% bei C&A will er aus irgendeinem Grund nicht, dabei sah der cool aus.

Die Schwester ist übrigens glücklich mit ihrem Erdbeerhut - ihrem "Mama-Kuschelhut". Der würde natürlich auch die Sohn-Ohren bedecken, lässt aber eine gewisse Männlichkeit in der B-Note vermissen. Während ich anfangs noch denke, es liegt am Erdbeermuster, wird schnell klar, dass kleine Jungs dem Glockenblumenschnitt so etwa mit drei entwachsen sind. Meiner jedenfalls. Wir finden einen Jungshut in der ottobre vom Sommer 2010 mit bebildeter Anleitung im Netz (die hilft, vielleicht hatte der Übersetzer keine Bilder oder keine Hüte vor Augen, jedenfalls hab ich aus der Zeitung nicht wirklich verstanden, wie die Krempe gehen soll.) Schnell weiß er, welchen Stoff er will und kaum 24 Stunden später zaubere ich einen Hut aus dem Kaninchen:



Am schwierigsten fand ich, oben das runde Teil in die Randteile einzupassen. Da quäle ich mich schon bei Plüschtierfüßen, wird immer irgendwie freestyle, nur bei einem Hut kann man da schlecht schummeln. Nachts um eins geb ich's auf. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schlimm. Man braucht nur Geduld und Heftfaden. Das runde Teil an der vorderen und hinteren Mitte mit festen Heftstichen fixieren, so dass es von da nicht mehr weg kann. Wer so schlau war, auch die seitlichen Mitten zu markieren, kann sich freuen und fixiert das Ding eben an vier Punkten. Dann muss man nur noch Zentimeter für Zentimeter die Teile verbinden und eventuell das geheftete noch mal trennen - natürlich nicht an den fixierten Mitten. Heute bei Tageslicht ging es dann plötzlich, vielleicht hat auch geholfen, dass das Ding über Nacht im Prinzip schon so geheftet lag, wie es am Ende werden sollte, nur nicht exakt da, wo es sollte.

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